FRANKFURT (dpa-AFX) - Covestro-Aktien sind am frühen Freitagnachmittag nach Gewinnen von bis zu gut drei Prozent ins Minus gedreht. Zuletzt verringerte sich das teils deutliche Minus aber schon wieder auf rund ein Prozent. Damit kosteten die Aktien 48,18 Euro. Laut Händlern dämpfte ein Bericht des "Handelsblatts" die Hoffnung von Anlegern auf eine baldige Übernahme durch den arabischen Ölkonzern Abu Dhabi National Oil (Adnoc). Die Zeitung schrieb unter Berufung auf Insider, dass die Gespräche zwischen den Konzernen weiterhin am Anfang stünden und nur langsam voran kämen.

Bisher habe es erst einen direkten Kontakt zwischen beiden Unternehmen gegeben: ein Treffen zwischen Covestro-Chef Markus Steilemann und einem hochrangigen Adnoc-Manager Mitte Oktober unter Führung der beteiligten Investmentbanken Morgan Stanley und Perella Weinberg. Es sei aber ein "offener und freundlicher Austausch" gewesen, wie es das Blatt weiter schrieb.

Im Wesentlichen kommt das aber wenig überraschend. In den Präsentationen zu den Geschäftszahlen des dritten Quartals am Morgen hatte Covestro sich zu Adnoc nicht geäußert. Steilemann hatte gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aber betont, dass es keine Neuigkeiten gibt. Es würden weiterhin - wie im September mitgeteilt - ergebnisoffene Gespräche geführt.

Die Hoffnungen auf eine Übernahme sind seit ersten Spekulationen darüber im Juni wesentlicher Kurstreiber. In Medien war im Sommer die Rede davon, dass Adnoc informell 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt habe, womit Covestro mit 11,6 Milliarden Euro bewertet würde.

Covestro wollte die Spekulationen lange Zeit nicht kommentieren und teilte erst im September mit, mit Adnoc sprechen zu wollen - der Aktienkurs war daraufhin bis auf rund 54 Euro gestiegen, nachdem die Papiere Mitte Juni noch weniger als 40 Euro gekostet hatten. Seit der Mitteilung vom September herrscht wieder weitgehend Funkstille nach außen, ein wenig Übernahmefantasie entwich denn auch bereits aus dem Kurs./mis/ngu/jha/