Berlin (Reuters) - Der Kunststoffhersteller Covestro erhöht angesichts eines unerwartet guten Geschäftsverlaufs seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr.

Damit liege die neue Prognose über dem bisher gegebenen Ausblick sowie über den aktuellen Kapitalmarkterwartungen, teilte der Dax-Konzern am Dienstagabend mit. Der Betriebsgewinn (Ebitda) werde nun zwischen 2,2 Milliarden und 2,7 Milliarden Euro erwartet. Der bisherige Ausblick ging von einem Ebitda zwischen 1,7 Milliarden und 2,2 Milliarden Euro aus.

Die erhöhte Prognose basiere auf einem vorläufigen Ebitda für das erste Quartal 2021 von 743 Millionen Euro und einem erwarteten Ebitda für das zweite Quartal 2021 zwischen 730 Millionen und 870 Millionen Euro. Ein Konzernsprecher verwies auf besser als erwartet ausgefallene Produktpreise und -margen bei Kunststoffen sowie bei Chemikalien für Wärmedämmung, Schaumstoffe und Polster. Covestro will seinen Quartalsbericht am 28. April veröffentlichen.

Zudem hob das Unternehmen seine Prognose für den Free Operating Cash Flow (FOCF) auf 1,3 Milliarden bis 1,8 Milliarden Euro an. Der bisherige Ausblick ging von einem FOCF zwischen 900 Millionen Euro und 1,4 Milliarden Euro aus. Für den Return on Capital Employed (ROCE) erwartet Covestro zwischen zwölf und 17 Prozent. Zuvor hatte der Konzern mit nur sieben Prozent bis zwölf Prozent kalkuliert.

Im vergangenen Jahr hatte die Corona-Krise die Leverkusener hart getroffen, etwa weil in der Autobranche, einer wichtigen Kundengruppe, die Bänder im Frühjahr teilweise stillstanden. Trotz einer Erholung ab der Jahresmitte und kräftigen Zuwächsen im vierten Quartal konnten die pandemiebedingten Einbußen nicht wettgemacht werden. Insgesamt erzielte Covestro ein Ebitda von 1,47 Milliarden Euro. Das ist 8,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, liegt aber am oberen Ende der eigenen Gewinnprognose. Der Umsatz sank um 13,7 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro, die Absatzmenge im Kerngeschäft ging um 5,6 Prozent zurück. Unter dem Strich fiel der Nettogewinn um 16,8 Prozent auf 459 Millionen Euro.