Frankfurt (Reuters) - Der Kunststoffkonzern Covestro legt seine Pläne zum Bau einer neuen World-Scale-Anlage für das Hartschaum-Vorprodukt MDI erneut auf Eis.

Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erforderten eine Neubewertung des Projekts, teilte das Unternehmen am Montag mit und verwies dabei auch auf die Energiekrise. "Wir sehen uns mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert, die die weltwirtschaftliche Lage fundamental verschieben", sagte Finanzchef Thomas Toepfer. Damit wird auch erst mal keine Entscheidung über den künftigen Standort der Anlage getroffen. Langfristig erwartet Covestro aber weiter ein deutliches Wachstum bei der weltweiten MDI-Nachfrage.

Der Konzern hatte das Projekt schon einmal Anfang 2020 auf Eis gelegt und es im September 2021 wieder auf die Agenda gesetzt. Die MDI-Anlage sollte entweder wie ursprünglich angedacht am Standort Bayton in Texas gebaut werden oder in Caojing in China, da die Baukosten in den USA deutlich gestiegen waren. Die Entscheidung darüber sollte eigentlich dieses Jahr fallen. Die Inbetriebnahme der Anlage war für 2026 geplant und damit schon zwei Jahre später als anfänglich vorgesehen. Covestro hatte den Bau der Anlage im Oktober 2018 angekündigt und wollte dafür 1,5 Milliarden Euro in die Hand nehmen.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)