Bei Covestro stehen trotz der hohen Energiekosten in Deutschland keine Standorte im Heimatland auf dem Prüfstand. "Wir haben keine Planungen, an deutschen Standorten Schließungen vorzunehmen", sagte Vorstandschef Markus Steilemann auf der Bilanzpressekonferenz des Chemiekonzerns. Covestro sei zwar energieintensiv, aber weit weniger als andere Unternehmen aus der Branche. TDI, der Grundstoff für Weichschäume, sei das Produkt mit dem höchsten Energiebedarf.

BASF hat 2023 einige energieintensive Anlagen in Ludwigshafen abgeschaltet, darunter auch eine TDI-Anlage. Kürzlich wollte BASF-Chef Brudermüller nicht ausschließen, dass weitere Anlagen stillgelegt werden.

Laut Steilemann sind die Energiekosten zwar zuletzt stark gesunken von 1,8 Milliarden Euro 2022 auf zuletzt 1,1 Milliarden. Sie blieben aber deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau. Covestro rechne damit, dass die Energierechnung des Konzerns in diesem Jahr auf unter 1 Milliarde Euro sinken wird, vor der Corona-Krise habe sie aber bei rund 600 Millionen Euro gelegen, sagte er.

Von der erhöhten Summe fielen zwei Drittel in Europa an und hier insbesondere in Deutschland. "Das heißt, das Problem des Zugangs zu preiswerter Energie ist ein im Wesentlichen deutsches Problem, weniger ein europäisches und weltweit nicht das große Thema", sagte Steilemann. In Deutschland seien dabei nicht die Erzeugerpreise das Problem, sondern die zusätzlichen Belastungen mit Steuern oder Netz- und Übertragungsentgelte.

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February 29, 2024 07:38 ET (12:38 GMT)