Genf (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont weist für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (Oktober bis Dezember) einen gegenüber der Vorjahresperiode höheren Gruppenumsatz aus. Stark zulegen konnten die Richemont-Marken in Asien, aber auch Europa und auch die Region Amerika sind in Lokalwährungen gewachsen.

Der Gruppenumsatz von Richemont stieg in der Berichtswährung Euro um 6% auf 3,09 Mrd, wie der Genfer Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen bzw. in Lokalwährungen kletterten die Verkäufe im Weihnachtsquartal um 5% in die Höhe. In Asien resultierte in Lokalwährungen ein Plus von 10%, in Amerika von 8% und in Europa von 3%.

Die beiden wichtigsten Sparten Schmuck und Uhren entwickelten sich im Berichtsquartal unterschiedlich. Die Schmuckmarken Cartier, Van Cleef and Arpels und Giampiero Bodino steigerten den Umsatz um 9% (+8% in LW) auf 1,75 Mrd EUR. Mit den Uhren (Jaeger-LeCoultre, Piaget oder IWC) erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz in Höhe von 813 Mio, was einem Rückgang von 2% sowohl in Euro als auch in Lokalwährungen entspricht. Der Bereich Other mit Marken wie Montblanc, Alfred Dunhill, Lancel oder Chloé legte um je 7% auf 534 Mio zu.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Richemont die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Experten hatten den Gruppenumsatz für das dritte Quartal im Durchschnitt (AWP-Konsens) bei 2,96 Mrd EUR erwartet, wobei die Schätzungen von 2,86 bis 3,05 Mrd reichten. Beim Schmuck wurden im Vorfeld 1,65 Mrd und bei den Uhren 780 Mio geschätzt.

In den ersten neun Monaten 2016/17 (April bis Dezember) sank der Konzernumsatz in Euro um 7% und in Lokalwährungen um 6%. Mit einem Rückgang musste gerechnet werden, nachdem im Halbjahr bereits ein Minus von 13% (-12% in LW) resultiert hatte. Nebst der rückläufigen Nachfrage nach teuren Uhren waren unter anderem auch die Rückkäufe von Produkten aus den Lagern von Händlern für das schwache Abschneiden verantwortlich.

Die Netto-Cash-Position belief sich derweil per Ende Dezember auf 5,2 Mrd EUR. Per Ende September 2016 hatte Richemont bei der Nettoliquidität einen Wert von 4,6 Mrd und per Ende März 2016 von 5,3 Mrd erreicht. Angaben zum Ergebnis macht Richemont im Q3-"Trading Update" keine.

Zum Ausblick gibt sich Richemont gewohnt bedeckt. In der Mitteilung wird lediglich darauf hingewiesen, dass für den Gewinnausweis zum Gesamtjahr 2016/17 die Vergleichszahl aus der Vorperiode sehr hoch sei. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Richemont mit der Auslagerung des Onlineportals Net-a-Porter und der Zusammenführung mit dem italienischen Modehändler Yoox einen ausserordentlichen Gewinn von 639 Mio EUR erzielt.

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