GENF (dpa-AFX) - Der von der Corona-Krise gebeutelte Uhren- und Schmuckkonzern Richemont ist zurück auf dem Wachstumspfad. Im dritten Quartal bis Ende Dezember wuchsen die Erlöse bei den Schweizern wieder leicht um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stiegen damit auf rund 4,19 Milliarden Euro. Dabei belasteten Wechselkurse spürbar, ohne die Schwankungen wäre ein Anstieg von fünf Prozent herausgekommen. Das teilte der Konzern am Mittwoch in Genf mit. Das Geschäft lief je nach Region sehr unterschiedlich. Während Richemont in Asien, Afrika und dem Nahen Osten wieder kräftig zulegen konnte, waren die Einbußen dafür in Europa ähnlich hoch.
Im zweiten Quartal bis Ende September waren die Umsätze noch gesunken, wenn auch deutlich weniger als im Frühjahr. Auch das dritte Quartal stand weiter im Zeichen der Corona-Pandemie, wie der Konzern mitteilte. Vor allem der internationale Tourismus sei weiter stark eingeschränkt, Ladenschließungen belasteten den Konzern. Teuren Schmuck verkauft das Unternehmen sonst viel an Flughäfen. Dafür habe sich aber der Online-Handel stark entwickelt, hieß es.
Damit ergibt sich für die ersten neun Monate ein Umsatzminus von 16 Prozent. Im Frühjahr waren die Umsätze bei Richemont um fast die Hälfte eingebrochen, das Chinageschäft hat dem Konzern, zu dem auch die Marken Cartier und Chloé gehören, im weiteren Jahresverlauf aber Rückenwind gegeben./knd/men/jha/
Die Compagnie Financière Richemont SA gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxusartikeln. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Schmuckartikel (42,2%): Marken Cartier (Weltmarkführer im Schmuckbereich), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino;
- Luxusuhren (31,1%): Marken Piaget, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin, Officine Panerai, IWC Schaffhausen, Baume & Mercier und Roger Dubuis;
- sonstige (26,7%): insbesondere Füller, Lederwaren und Kleidung unter den Marken Montblanc, Chloé, Old England, Purdey und Alfred Dunhill.
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Einzelhandelsvertrieb (55,1%), Großhandelsvertrieb (23,6%) und Online-Vertrieb (21,3%).
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht folgendermaßen aus: Schweiz (2,4 %), Vereinigtes Königreich (5,3 %), Europa (15,6 %), China (28,9 %), Japan (6,3 %), Asien (11,9 %), USA (19,9 %), Amerika (2,3 %), Naher Osten und Afrika (7,4 %).