FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben sich von einem schwächeren Start am Mittwoch schnell und deutlich erholt. Der DAX liegt noch 0,2 Prozent tiefer bei 15.740 Punkten, im Tagestief war er auf 15.630 Punkte gefallen. Für den Euro-Stoxx geht es um 0,1 Prozent auf 4.257 Zähler nach oben sogar.

"Der Jahresstart hat es in sich", so ein Aktienhändler. Nachdem der DAX die ersten beiden Wochen nahe dem Vorjahresschluss gelegen habe, habe er nach unten abgedreht. Damit seien die Fondsmanager in der Pflicht, die Bestände abzusichern. Dies passiere in der Regel über den Verkauf von Futures, was wiederum die Indizes belaste. Dies führe zu den teils hohen Schwankungen der vergangenen Tage.

Am Anleihemarkt fallen die Kurse weiter, die Renditen steigen also angesichts der Erwartungen mehrerer US-Zinserhöhungen im Laufe des Jahres zur Eindämmung der Inflation. In Deutschland ist die Zehnjahresrendite erstmals seit April 2019 wieder positiv. Aktuell liegt sie bei 0,007 Prozent. Oliver Eichmann, Rentenexperte bei der DWS, geht davon aus, dass die Rendite in diesem Jahr weiter bis in den Bereich von 0,20 Prozent steigen wird.


   ASML verdoppelt Dividende  - Luxusgüteraktien sehr fest 

Bei den Einzelwerten werden positive Nachrichten mit Kursgewinnen quittiert. Der niederländische Chipausrüster ASML hat im vergangenen Jahr von der ungebrochenen Halbleiternachfrage profitiert und für dieses Jahr weiteres starkes Wachstum in Aussicht gestellt. Die Aktionäre dürfen sich auf eine Verdopplung der Dividende auf 5,50 Euro je Aktie freuen. Die Aktie gewinnt 1,3 Prozent.

Von sehr starken Zahlen sprechen Marktteilnehmer mit Blick auf Richemont, die Aktie legt um 8,4 Prozent zu. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember habe der Luxusgüterkonzern die Umsatzerwartung um gut 10 Prozent übertroffen. Burberry gewinnen 5,8 Prozent, nachdem auch das britische Branchenunternehmen die Erwartungen übertraf. Im Sog gewinnen LVMH und Kering je über 3 Prozent.

Dagegen knickt der Kurs von Leoni um 14 Prozent ein. Hier belastet, dass das Bundeskartellamt gegen verschiedene Kabelhersteller und weitere branchennahe Gesellschaften Ermittlungen aufgenommen hat. Grund ist der Verdacht der Koordination bei der Berechnung branchenüblicher Metallzuschläge in Deutschland.

Als gut werden die Geschäftszahlen für 2021 von Hypoport (+0,1%) im Handel bezeichnet. Das Wachstum der Europace-Platform habe 14 Prozent zum Vorjahr betragen. Gegenüber dem etwas entschleunigten Marktwachstum sei das ordentlich.

Mit einem Minus von 5,7 Prozent stehen K+S stark unter Druck. Ein Marktteilnehmer spricht von Gewinnmitnahmen, nachdem der Kurs in diesem Jahr schon gut 20 Prozent gewonnen habe.


 Pipeline-Explosion verteuert kurzfristig Öl 

Die Ölpreise steigen weiter, wenn auch nur moderat, und schüren damit die Inflationssorgen weiter. Brent legte zwischenzeitlich auf gut 89 Dollar je Barrel zu, den höchsten Stand seit sieben Jahren. "Je nach Entwicklung kann der Ölpreis schnell die Marke von 100 Dollar erreichen", sagt ein Marktteilnehmer. Allerdings sei bei einer Beruhigung zum Beispiel der Ukraine-Krise auch ein kräftiger Rückgang möglich.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.270,84      +0,3%         13,02          -0,6% 
Stoxx-50                3.806,85      +0,1%          4,36          -0,3% 
DAX                    15.752,74      -0,1%        -19,82          -0,8% 
MDAX                   34.126,69      -0,1%        -28,67          -2,8% 
TecDAX                  3.512,69      +0,3%         11,06         -10,4% 
SDAX                   15.595,60      -0,2%        -28,38          -5,0% 
FTSE                    7.561,83      -0,0%         -1,72          +2,4% 
CAC                     7.163,26      +0,4%         29,43          +0,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,01                    +0,03          +0,19 
US-Zehnjahresrendite        1,89                    +0,02          +0,38 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Di, 7:40 Uhr  Mo, 17:31 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1342      +0,1%        1,1400         1,1406   -0,3% 
EUR/JPY                   129,81      +0,0%        130,88         130,69   -0,8% 
EUR/CHF                   1,0381      -0,1%        1,0433         1,0425   +0,1% 
EUR/GBP                   0,8336      +0,1%        0,8358         0,8355   -0,8% 
USD/JPY                   114,49      -0,1%        114,82         114,57   -0,5% 
GBP/USD                   1,3605      +0,0%        1,3639         1,3653   +0,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,3525      -0,1%        6,3465         6,3521   -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.512,84      -2,3%     42.273,28      42.348,31  -10,2% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  86,26      85,43         +1,0%           0,83  +14,7% 
Brent/ICE                  87,74      87,51         +0,3%           0,23  +12,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.815,12   1.813,79         +0,1%          +1,33   -0,8% 
Silber (Spot)              23,71      23,46         +1,1%          +0,25   +1,7% 
Platin (Spot)             989,50     983,84         +0,6%          +5,66   +2,0% 
Kupfer-Future               4,43       4,38         +1,1%          +0,05   -0,7% 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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January 19, 2022 04:09 ET (09:09 GMT)