Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

SAP - Erstmals zieht ein Vertreter der Industriegewerkschaft Metall in den Aufsichtsrat des Softwarekonzerns ein. Eberhard Schick, Betriebsratsvorsitzender der SAP SE, hat nach Angaben der Gewerkschaft in einer Urwahl knapp 30 Prozent der Stimmen gewonnen. Für die größte deutsche Gewerkschaft ist der Einzug ein Meilenstein. Hatten doch IG-Metall-Mitglieder erst 2006 die Einrichtung eines Betriebsrates gegen den Willen der Gründer, aber auch gegen den damals eindeutigen Willen der Beschäftigten mit dem Gang vor das Arbeitsgericht erzwungen. (FAZ)

COMMERZBANK - Der neue Commerzbank-Risikovorstand Bernd Spalt warnt vor wachsenden Gefahren durch Cyberattacken. "Die Dichte der Angriffe wird mehr und nicht weniger", sagte der Österreicher auf der Handelsblatt-Tagung Bankenaufsicht. Die Schäden durch Cyberattacken bei der Commerzbank seien bisher zwar "in sehr überschaubarem Ausmaß" geblieben. Es sei aber "ein ständiger Aufwand, am Ball dranzubleiben". (Handelsblatt)

GEA - Der Maschinenbauer hat als erstes Unternehmen in der DAX-Familie einen Beschluss zu seinem Klimaplan 2024 auf die Agenda der Hauptversammlung gesetzt. "Wir müssen alle etwas tun, um die Klimakatastrophe abzuwenden", sagte CEO Stefan Klebert im Interview. Dem Konzern gehe es nicht nur um Dekarbonisierung an den eigenen Standorten, sondern auch um die Entwicklung grüner Produkte. (Börsen-Zeitung)

ENPAL - Das Start-up Enpal dreht bei der Refinanzierung von Krediten seiner Kunden für den Ratenkauf von Solaranlagen und Wärmepumpen ein großes Rad auf dem Verbriefungsmarkt. Nachdem das Unternehmen schon im vergangenen Jahr mit der Begebung einer forderungsbesicherten Anleihe über 356 Millionen Euro für Aufsehen sorgte, hat sich Enpal im Rahmen einer weiteren Privatplatzierung Finanzierungszusagen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro gesichert. In Zukunft will das Unternehmen die verbrieften Finanzierungen seiner Kunden für den Kauf von Energielösungen direkt am Kapitalmarkt platzieren. "Die Ambition ist, dass wir das noch in diesem Jahr machen", sagt Bela Schramm, der bei Enpal das Verbriefungsprogramm verantwortet. (FAZ)

EY - Die Prüfungsgesellschaft EY hat ihre rechtliche Struktur in Deutschland nach nur kurzer Zeit erneut substanziell verändert. Wenige Wochen nach der Umwandlung der jahrzehntelang bestehenden Ernst & Young GmbH in eine Kommanditgesellschaft (KG) sind dort gleich drei von fünf Gesellschaftern schon wieder ausgetreten. Kritiker vermuten darin einen weiteren Winkelzug, um sich Ansprüchen im Wirecard-Skandal zu entziehen. EY weist dies auf Anfrage zurück. Fakt ist: Die ausscheidenden Einheiten von EY ziehen große Teile des Vermögens aus der neuen KG ab. wie interne Verträge zeigen, die dem Handelsblatt vorliegen. (Handelsblatt)

OMEGA - Eine der größten Immobilien-Pleiten der vergangenen Jahre ist womöglich ein Fall fürs Strafgericht: Die Omega AG, bis vor Kurzem noch Großvermieter mit rund 5.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten in ganz Deutschland, steht seit Januar unter Verwaltung eines vorläufigen Insolvenzverwalters. Doch nun mehren sich die Zeichen, dass der Konzern mit seinen Tochter- und Enkelfirmen schon deutlich früher pleite war. Er gehe inzwischen davon aus, dass Insolvenzverschleppung "hier in etlichen Fällen ein Thema wird", sagte der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter. (Süddeutsche Zeitung)

KADEWE - Der Restrukturierungsfachmann Josef Schultheis übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung der angeschlagenen KaDeWe-Gruppe. Die Luxuskaufhausgruppe, zu der neben dem gleichnamigen Gebäude in Berlin auch das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München gehören, hatte Ende Januar Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Nun beerbt Schultheis den bisherigen Geschäftsführer Michael Peterseim. Dieser verlässt das Unternehmen in "gegenseitigem Einvernehmen". (FAZ)

RENAULT - Luca de Meo, CEO des Autokonzerns, fordert eine gemeinsame europäische Anstrengung zur Finanzierung von Subventionen und Rohstoffen für Elektrofahrzeuge sowie einen gemeinsamen Infrastrukturplanung, um sich gegen die harte Konkurrenz aus China zu behaupten. In einem Appell an die Politiker im Vorfeld der Europawahlen im Juni sprach sich der Manager für einen grenzüberschreitenden Ansatz zur Entwicklung und Finanzierung der Branche aus, anstatt einfach nur Fristen für die Abschaffung von Benzin- und Dieselfahrzeugen zu setzen. (Financial Times)

SOLARIS - Das Berliner Fintech Solaris hat nach einer monatelangen Hängepartie den wichtigsten Deal seiner Firmengeschichte gesichert: die Übernahme von 1,3 Millionen Kreditkarten, die der ADAC an seine Mitglieder vertreibt. Der Abschluss des bereits 2022 vereinbarten Geschäfts hatte sich verzögert, weil Solaris zusätzliche Finanzmittel brauchte, um die Übernahme zu finanzieren. Nach intensiven Gesprächen mit seinen Investoren hat Solaris nun aber eine Lösung gefunden. Das Unternehmen erweitere seine im vergangenen Sommer abgeschlossene Finanzierungsrunde um 96 Millionen Euro, sagte ein Solaris-Sprecher dem Handelsblatt. Zudem gebe ein Partner Finanzgarantien für das ADAC-Portfolio in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. (Handelsblatt)

EVERGRANDE - Nach dem Kollaps des Immobilienkonzerns Evergrande erheben chinesische Behörden schwere Betrugsvorwürfe gegen das Unternehmen und seinen Gründer Xu Jiayin, den einst reichsten Chinesen. Der Konzern habe seine Bilanzen für die Jahre 2019 und 2020 um umgerechnet mehr als 70 Milliarden Euro aufgeblasen. Zeitweise hätten die fingierten Werte fast vier Fünftel des Gesamtumsatzes und fast 90 Prozent des Profits ausgemacht, hieß es von der chinesischen Börsenaufsicht. Der Konzern hätte sich demnach fast fünfmal größer gemacht, als er tatsächlich war. (FAZ)

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March 20, 2024 01:43 ET (05:43 GMT)