NEW YORK (Dow Jones)--Nach der fulminanten Rally zum Wochenschluss geht es an der Wall Street auch zu Beginn der neuen Woche weiter nach oben - allerdings mit etwas gedrosseltem Tempo. Lediglich bei den Technologiewerten steht erneut ein kräftiges Plus zu Buche. Hier wirkten die starken Apple-Ergebnisse vom Freitag weiter nach, heißt es. Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag Ortszeit um 0,3 Prozent auf 34.827 Punkte, der S&P-500 erhöht sich um 1,0 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite gewinnt weitere 2,4 Prozent.

Die satten Gewinne am Freitag dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Januar mit heftigen Verlusten enden dürfte. Während der marktbreite S&P-500 auf einen Monatsabschlag von 7 Prozent bis einschließlich Freitag und damit auf die schwächste Entwicklung seit März 2020 kommt, verbucht der technologielastige Nasdaq-Composite gar einen Einbruch um bislang 12 Prozent - zuletzt war die Entwicklung im Oktober 2008 noch schlechter gewesen. Auch die Volatilität war zuletzt im Zuge der Zinserhöhungsankündigung durch die US-Notenbank wieder deutlich gestiegen.

"Wenn die Märkte in der vergangenen Woche von der US-Notenbank eine Zusicherung bezüglich des Tempos der geldpolitischen Straffung erwartet haben, so haben sie diese nicht erhalten, da Fed-Chairman Jerome Powell darauf besteht, dass alle geldpolitischen Optionen für März und darüber hinaus offen bleiben. Auch wenn dies durchaus vernünftig erscheint, war es nicht die Botschaft, die die zunehmend nervösen Märkte hören wollten", sagt Michael Hewson, leitender Marktanalyst bei CMC Markets UK.

Daneben bleibt die Berichtssaison ein wichtiger Taktgeber. Laut Goldman Sachs haben 52 Prozent der Unternehmen aus dem S&P-500, die bislang berichtet haben, Prognosen über Markterwartung präsentiert.


   Citrix wird verkauft 

Unter den Einzelaktien verlieren Citrix Systems 3,8 Prozent auf 101,50 Dollar. Die Gesellschaft wird im Rahmen einer Barübernahme durch die Beteiligungsgesellschaften Vista Equity Partners und Elliott für 16,5 Milliarden US-Dollar einschließlich Schulden übernommen. Im Rahmen der Übernahme erhalten die Citrix-Aktionäre 104 Dollar pro Aktie. Vista und die Elliott-Gesellschaft Evergreen planen, Citrix mit Tibco Software, einem Portfoliounternehmen von Vista, zu kombinieren.

Die Titel des Robotersicherheitsunternehmens Knightscope schießen um weitere 35,5 Prozent empor, nachdem sie am Freitag bereits 176 Prozent zugelegt hatten. Eine Tag zuvor hatten die Aktien ein holpriges Börsendebüt aufs Parkett gelegt.

Spotify gewinnen 11,8 Prozent. Der Musikstreaming-Dienst veröffentlichte seine inhaltlichen Richtlinien, die er nicht änderte, und richtete eine Covid-19-Informationszentrale ein. Der Schritt erfolgte, nachdem Sänger Neil Young seine Musik von der Plattform entfernen ließ, weil er sich darüber beschwerte, dass diese es dem beliebten Podcaster Joe Rogan erlaubte, in seinem Programm Covid-19-Fehlinformationen zu verbreiten.

Netflix steigen um 8,9 Prozent, der Kurs des Streaming-Diensts wird von einer Hochstufung durch die Citigroup gestützt.


   Nahostkonflikt befeuert Erdölpreise 

Nach der Rally der Vorwoche verliert der Dollar nun deutlicher, der Dollar-Index büßt 0,5 Prozent ein. Die Analysten der ING sprechen aber lediglich von einer Konsolidierung. Der Greenback dürfte mit den Aussichten auf steigende Zinsen weiter im Aufwind bleiben.

Die Erwartung schneller und deutlich steigender Leitzinsen belasten den Rentenmarkt, für die Renditen geht es im Gegenzug nach oben. In den USA wird nun sogar ein großer Zinsschritt um einen halben Punkt im März nicht mehr ausgeschlossen.

Die Erdölpreise ziehen erneut neue Siebenjahreshochs an. Der Abschuss eine Huthi-Rakete aus dem Jemen durch Kräfte der Vereinigten Arabischen Emirate erinnert Anleger daran, dass derzeit nicht nur der Ukraine-Russland-Konflikt die Preise treibt, sondern auch im Nahen Osten ein militärischer Disput tobt, der eine wichtige Ölregion unmittelbar bedroht.

Der nachgebende Dollar stützt indes den Goldpreis etwas. Der Preis für die Feinunze nähert sich wieder der Marke von 1.800 Dollar.


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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.827,36  +0,3%   101,89      -4,2% 
S&P-500        4.477,23  +1,0%    45,38      -6,1% 
Nasdaq-Comp.  14.094,47  +2,4%   323,90      -9,9% 
Nasdaq-100    14.775,18  +2,2%   320,57      -9,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         1,19      +3,2        1,16       46,3 
5 Jahre         1,63      +1,8        1,61       37,2 
7 Jahre         1,76      +2,0        1,74       31,7 
10 Jahre        1,79      +2,2        1,77       28,2 
30 Jahre        2,11      +4,0        2,07       21,5 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %   Mo, 8:25  Fr, 17:30   % YTD 
EUR/USD                1,1212      +0,6%     1,1163     1,1166   -1,4% 
EUR/JPY                129,18      +0,5%     128,85     128,60   -1,3% 
EUR/CHF                1,0426      +0,5%     1,0400     1,0386   +0,5% 
EUR/GBP                0,8343      +0,3%     0,8319     0,8319   -0,7% 
USD/JPY                115,21      -0,1%     115,43     115,16   +0,1% 
GBP/USD                1,3438      +0,3%     1,3420     1,3422   -0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,3779      +0,2%     6,3776     6,3652   +0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.230,38      +1,1%  37.051,75  37.156,82  -17,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               87,28      86,82      +0,5%       0,46  +16,6% 
Brent/ICE               91,16      90,03      +1,3%       1,13  +17,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.796,87   1.793,60      +0,2%      +3,27   -1,8% 
Silber (Spot)           22,46      22,48      -0,1%      -0,02   -3,7% 
Platin (Spot)        1.021,59   1.008,48      +1,3%     +13,11   +5,3% 
Kupfer-Future            4,32       4,31      +0,1%      +0,01   -3,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 31, 2022 12:13 ET (17:13 GMT)