Von Telis Demos

NEW YORK (Dow Jones)--Einige Schlüsselkennzahlen der Citigroup halten im Moment mit der Konkurrenz Schritt. Das sind hoffnungsvolle Zeichen für bessere Tage. Die Quartalsberichte der Banken haben die Investoren bisher nicht allzu sehr erfreut, da sie keine sehr ermutigenden Ausblicke zu ihren Zinserträgen gaben. Dafür sagte die Citigroup, sie erwarte für den Rest des Jahres keinen signifikanten weiteren Rückgang der Nettozinserträge. Der KBW-Nasdaq-Bank-Index ist seit Beginn der Berichtssaison am Dienstag um mehr als 2 Prozent gefallen.

Die vorsichtigen Aussichten sind eine Folge der niedrigen Zinssätze und des mauen Kreditwachstums, ein Problem im gesamten Bankensektor. Aber die Citigroup macht immer noch schrittweise Fortschritte bei anderen längerfristigen Projekten. Die Bank sagte, dass ihre Giroeinlagen im Filialgeschäft im Jahresvergleich um 24 Prozent gewachsen sind. Das entspricht in etwa dem, was die Bank of America, ein Gigant des US-Privatkundengeschäfts, im gleichen Zeitraum erreicht hat, allerdings auf einer größeren Basis.


   Citigroup arbeitet mit Google zusammen 

Die Neuausrichtung der Citigroup auf das US-Privatkundengeschäft ist ein wichtiger Teil der Bemühungen der Bank, ihren langjährigen Rückstand gegenüber der Konkurrenz zu verringern. Derweil testet die Bank nun intern einige Funktionen ihrer bevorstehenden digitalen Kontopartnerschaft mit Google. Girokonten für Privatkunden sind eine der billigsten und stabilsten Formen der Finanzierung. Die Kosten für Einlagen der Citi sinken, bleiben aber höher als die einiger Großbanken, und das wird wahrscheinlich so bleiben, da die Citigroup eine internationalere Einlagenbasis hat. Aber die Lücke zwischen ihnen wird kleiner, zum Teil, da andere Geldhäuser sich einfach nicht viel niedriger finanzieren können. Bemerkenswert ist, dass die Citigroup ihre durchschnittlichen langfristigen Schuldverbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr gesenkt hat, was eine viel teurere Finanzierungsquelle ausmacht.

Dennoch stellt sich die Frage, was die Verbraucher von der Bank erwarten können. Es gibt mehr alltägliches Bankgeschäft, aber auch im Vermögens- und Investmentgeschäft dazuzugewinnen bleibt ein wichtiger Bestandteil der Strategie der Citigroup - auch unter der neuen Chefin Jane Fraser. Die Bank hat derweil diesen Monat autonom gesteuertes Investieren für Kunden eingeführt. Sie ist noch dabei, Analysten und Investoren zu erläutern, was ihre neue Vermögensplattform beinhalten wird, aber dieses Angebot bedeutet einen Fortschritt auf diesem Gebiet.


   Kreditkarten-Ausfallraten gehen zurück 

Im Moment spürt das große Kreditkartengeschäft der Bank immer noch einen gewissen Aufwind von den sprudelnden Girokonten. Kredite über die Markenkarten der Citigroup in Nordamerika waren am Quartalsende nur 1 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die Käufe stiegen um 40 Prozent. Aber der durchschnittliche Nettozinsertrag in Prozent dieser Kredite war fast einen Prozentpunkt niedriger. Dies spiegelt zum Teil die Tatsache wider, dass mehr Menschen als sogenannte "Transaktoren" agieren, was bedeutet, dass sie Karten nutzen, diese aber schnell abbezahlen, so die Bank. Dies steht im Gegensatz zu sogenannten "Revolvern", die verzinsliche Guthaben halten.

Die gute Nachricht für die Bank ist, dass die Kreditausfallraten auf diesen Karten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als einen Prozentpunkt gesunken sind, da die Leute ihre Schulden schnell abbezahlen - es ist also unter dem Strich ein Vorteil, wobei die Nettokreditmargenrate im Vergleich zum vergangenen Jahr zugelegt hat. Im Laufe der Zeit wird die Citigroup hoffentlich ihre Gebühreneinnahmen aus der Vermögensverwaltung steigern, und die niedrigeren Kosten für Finanzierungsquellen werden ein langfristiger Vorteil sein. Aber wie bei der Citigroup der vergangenen Jahre bleibt das Kreditkartengeschäft ein wichtiger Teil des Puzzles.

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July 15, 2021 05:33 ET (09:33 GMT)