NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem US-Arbeitsmarktbericht ist die Wall Street mit leichten Abgaben in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 36.092 Punkte, der S&P-500 reduziert sich ebenfalls um 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 0,3 Prozent nach. Für den November wurde ein leicht höherer Stellenaufbau ausgewiesen als erwartet. Damit gibt es verhaltene Sorgen bei den Anlegern, ob ihre hochgespannten Zinssenkungserwartungen weiter passen. Denn zuletzt hatten im Wochenverlauf die Zahl der offenen Stellen und der ADP-Bericht über den Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft eine Abkühlung auf dem Jobmarkt gezeigt.

Dementsprechend ziehen die Anleiherenditen an. Die Zehnjahresrendite gewinnt 5,8 Basispunkte auf 4,21 Prozent. Der Dollar legt mit den Daten zu, der Dollar-Index steigt um 0,6 Prozent und holt damit seine Vortagesabgaben wieder auf.

Zuletzt hatte die Einschätzung für gute Stimmung an den Finanzmärkten gesorgt, dass die US-Konjunktur eine weiche Landung erfahren dürfte, also keine Rezession droht, und zugleich die Zeichen auf Zinssenkungen stehen. Als Folge ging es mit den Renditen am Anleihemarkt rasant abwärts, was zugleich den Aktienmarkt beflügelte.


   Daten lassen Raum für Spekulationen 

Die Arbeitsmarktdaten lässt Spielraum für unterschiedliche Zinsprognosen. Während die Gesamtzahl der neu geschaffenen Stellen höher als erwartet ausfiel, was die Ansicht stützt, dass die Wirtschaft weiterhin stark ist, sehen einige Analysten Anzeichen für eine Abkühlung. Die Rückkehr der Streikenden beispielsweise lasse den Anstieg im November um 199.000 weniger stark aussehen. "Wenn man diesen einmaligen Anstieg herausrechnet, war der Zuwachs von 152.000 ungefähr genauso hoch wie der gedämpfte Anstieg im Oktober", so Paul Ashworth von Capital Economics. Er ergänzt, dass ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Stundenlöhne von 4 Prozent "mit dem Ziel von 2 Prozent für die Preisinflation übereinstimmt". Der Beschäftigungstrend schwächt sich weiter ab, und die Bedingungen sprechen weiterhin für eine Zinssenkung der Fed im nächsten Frühjahr, so der Teilnehmer.

Mehr als fraglich ist, ob der ausgewiesene Stellenaufbau von 199.000 groß genug ist, um die US-Notenbank sogar wieder über Zinserhöhungen nachdenken zu lassen. Erwartet worden waren 190.000 neue Stellen. Zuletzt hatte US-Notenbankchef Powell gesagt, dass Gedanken an Zinssenkungen verfrüht seien, zugleich aber signalisiert, dass die Zeit der Zinserhöhungen wohl vorbei sein dürfte.


   Ölpreise fester 

Mit den Ölpreisen geht es aufwärts. Saudi-Arabien und Russland haben dazu aufgerufen, in den kommenden Monaten weitere Förderbegrenzungen vorzunehmen. Allerdings können die Gewinne vom Freitag nicht den kräftigen Wochenverlust von rund 5 Prozent wettmachen. Belastet wurden die Preise von Nachfragesorgen.


   Broadcom nach Zahlen fester 

Bei den Einzelwerten geht es für die Broadcom-Aktie um 0,3 Prozent nach oben. Der Konzern will seinen Umsatz im neuen Geschäftsjahr auch dank der Übernahme von VMware kräftig steigern. Der Chipkonzern stellte für 2023/24 einen Umsatz von rund 50 Milliarden US-Dollar in Aussicht nach 35,8 Milliarden im abgeschlossenen Jahr. Im vierten Geschäftsquartal fuhr das US-Unternehmen einen höheren Gewinn ein als erwartet.

Lululemon Athletica verlieren dagegen 0,8 Prozent, nachdem die Prognose des Sportbekleidungshändlers für das vierte Quartal die Wall Street enttäuschte. Mit Verweis auf das makroökonomische Umfeld sieht das Unternehmen den Quartalsumsatz in einer Spanne von 3,14 bis 3,17 Milliarden Dollar und liegt damit unter der Konsensschätzung der Analysten von 3,18 Milliarden Dollar. Die Prognose trübt die Stimmung trotz der guten Ergebnisse für das dritte Quartal ein, in dem das Umsatzwachstum 20 Prozent betrug und die Gewinne über den Schätzungen lagen.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                36.092,29        -0,1%      -25,09      +8,9% 
S&P-500              4.580,19        -0,1%       -5,40     +19,3% 
Nasdaq-Comp.        14.291,32        -0,3%      -48,68     +36,5% 
Nasdaq-100          15.966,52        -0,3%      -55,97     +46,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,69        +10,3        4,58       26,5 
5 Jahre                  4,22         +7,8        4,14       21,6 
7 Jahre                  4,25         +7,2        4,18       28,1 
10 Jahre                 4,21         +5,8        4,15       33,2 
30 Jahre                 4,31         +5,1        4,26       33,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:16  Do, 17:02    % YTD 
EUR/USD                1,0751        -0,4%      1,0781     1,0787    +0,4% 
EUR/JPY                155,15        -0,3%      155,37     155,35   +10,5% 
EUR/CHF                0,9456        +0,1%      0,9438     0,9455    -4,5% 
EUR/GBP                0,8582        +0,1%      0,8570     0,8578    -3,0% 
USD/JPY                144,34        +0,1%      144,12     144,02   +10,1% 
GBP/USD                1,2527        -0,5%      1,2579     1,2575    +3,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,1836        +0,3%      7,1682     7,1589    +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             43.697,25        +1,3%   43.388,36  43.598,41  +163,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               70,58        69,34       +1,8%      +1,24    -8,1% 
Brent/ICE               75,54        74,05       +2,0%      +1,49    +1,5% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              39,205        40,33       -2,8%      -1,13   -52,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.008,74     2.028,63       -1,0%     -19,89   +10,1% 
Silber (Spot)           23,40        23,81       -1,7%      -0,40    -2,4% 
Platin (Spot)          916,65       911,00       +0,6%      +5,65   -14,2% 
Kupfer-Future            3,82         3,78       +0,9%      +0,03    +0,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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December 08, 2023 09:40 ET (14:40 GMT)