Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Aktienmarkt wird am Mittwoch mit einem wenig veränderten Start erwartet, woran sich im Verlauf des Handels zunächst auch wenig ändern dürfte. Auch am Anleihemarkt dürfte das Geschäft sehr verhalten verlaufen - zumindest bis sich um 20.00 Uhr MEZ die US-Notenbank nach ihren zweitägigen Beratungen zu Wort meldet. Im frühen Handel sinken die Renditen leicht.

Eine Zinsänderung wird am Abend allgemein nicht erwartet - auch nicht für den nächsten Termin im Januar -, die spannende Frage ist, ob die Aussagen der Notenbanker die weit gelaufene Zinssenkungsspekulation ab März oder Mai unterstützen oder eher unterminieren werden.

Wahrscheinlicher scheint letzteres, zumal Notenbankchef Powell zuletzt signalisierte, dass der Zinshöhepunkt überschritten sein könnte, dass es aber zu früh sei, schon über Zinssenkungen zu sprechen. Dazu zeigten die November-Inflationsdaten aus den USA zwar die erwartete weitere Beruhigung, allerdings war die Kernrate mit 4,0 Prozent auf Jahressicht immer noch hoch im Vergleich zur Gesamtinflation mit 3,1 Prozent und im Hinblick auf das Fed-Ziel 2 Prozent. Daher würde ein Fed-Signal in Richtung länger erhöht bleibender Zinsen nicht überraschen.

Die US-Erzeugerpreise für November sind im Monatsvergleich unverändert ausgefallen, wohingegen die Prognose auf ein kleines Plus von 0,1 Prozent lautete, in der Kernrate von 0,2 Prozent. Wirklich neue Erkenntnisse lieferten die Zahlen aber nicht.

"Unsere Ökonomen sind der Meinung, dass Powell den Zinserhöhungszyklus nicht für beendet erklären wird, sondern wahrscheinlich sagen wird: 'Wir sind bereit, die Geldpolitik weiter zu straffen, wenn dies angemessen ist'", so die Deutsche Bank. Auch bei Swissquote Bank hält man es für wahrscheinlich, dass Powell versuchen wird, den Optimismus der Märkte einzudämmen und die Wetten auf Zinssenkungen zu korrigieren.


   Pfizer-Umsatzprognose enttäuscht 

Pfizer sacken vorbörslich um rund 6 Prozent ab, der Kurs des Impfstoffpartners Biontech kommt um 1,7 Prozent zurück. Pfizer peilt angesichts der anhaltenden Abschwächung der Nachfrage nach dem Impfstoff für Covid-19 sowie verwandte Produkte 2024 einen Umsatz von 58,5 bis 61,5 Milliarden Dollar an - unter der Konsensschätzung von 62,66 Milliarden. Im Sog geht es für die Aktie des Impfstoffherstellers Moderna um 4 Prozent abwärts.

Take-Two Interactive Software werden vorbörslich 3,2 Prozent höher gesehen. Die Aktie wird in den Nasdaq-100-Index aufgenommen. Airbnb werden 1,7 Prozent höher gesehen. Der Zimmervermittler hat sich in einem Steuerstreit mit Italien auf eine Nachzahlung in Höhe von 576 Millionen Euro geeinigt.

Tesla kommen um 1 Prozent zurück. Hier drückt, dass der Elektroautobauer mehr als 2 Millionen Autos zurückrufen muss wegen Probleme mit dem Autopiloten.

XPO werden behauptet gesehen. Das Logistikunternehmen hat angekündigt, Dienstleistungszentren zu übernehmen, die zuvor vom Konkurs gegangenen Unternehmen Yello betrieben wurden.


   Ölpreise ziehen nach Opec-Aussagen etwas an 

Die Ölpreise steigen um bis zu 1 Prozent, nachdem die Opec ihre Prognosen für das Wachstum der weltweiten täglichen Ölnachfrage 2023 und 2024 unverändert gelassen hat. Sie erwartet, dass sie verglichen mit dem Vorjahr um 2,5 Millionen Barrel zunehmen wird.


 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite       Bp zu VT     Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,70           -3,0           4,73           28,1 
5 Jahre                  4,20           -1,6           4,22           20,2 
7 Jahre                  4,22           -2,2           4,24           25,2 
10 Jahre                 4,18           -2,4           4,20           30,0 
30 Jahre                 4,29           -2,5           4,31           31,6 
 
DEVISEN               zuletzt          +/- %       Mi, 8:38      Di, 18:30    % YTD 
EUR/USD                1,0794          -0,0%         1,0788         1,0794    +0,9% 
EUR/JPY                157,07          +0,0%         157,32         157,21   +11,9% 
EUR/CHF                0,9454          +0,1%         0,9446         0,9451    -4,5% 
EUR/GBP                0,8612          +0,2%         0,8609         0,8595    -2,7% 
USD/JPY                145,48          +0,0%         145,84         145,64   +11,0% 
GBP/USD                1,2535          -0,3%         1,2531         1,2559    +3,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,1900          -0,0%         7,1982         7,1964    +3,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             41.420,42          +0,5%      41.139,15      40.957,49  +149,5% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt    VT-Settlem.          +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               69,33          68,61          +1,0%          +0,72    -9,7% 
Brent/ICE               73,84          73,24          +0,8%          +0,60   n.def. 
GAS                              VT-Settlem.                       +/- EUR 
Dutch TTF               35,81          34,86          +2,7%          +0,95   -58,7% 
 
 
METALLE               zuletzt         Vortag          +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.982,85       1.979,54          +0,2%          +3,32    +8,7% 
Silber (Spot)           22,73          22,76          -0,2%          -0,04    -5,2% 
Platin (Spot)          923,55         933,50          -1,1%          -9,95   -13,5% 
Kupfer-Future            3,78           3,79          -0,2%          -0,01    -0,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/mgo

(END) Dow Jones Newswires

December 13, 2023 08:54 ET (13:54 GMT)