FRANKFURT (Dow Jones)--Die Konsolidierung an den europäischen Aktienmärkten dürfte sich auch am Dienstag fortsetzen. Der Grundton sei dabei aber weiter positiv, heißt es. Der DAX wird vorbörslich 0,2 Prozent höher gesehen, für den Euro-Stoxx-50 deutet sich eine wenig veränderte Eröffnung an.

Vor allem die Technologie-Werte dürften im Fokus stehen, nachdem diese auch an der Wall Street wieder gesucht waren. Der Coup von Microsoft mit dem Einstieg von Sam Altman hat die Fantasie im KI-Sektor wiederbelebt. Dies dürfte auch auf andere Branchensegmente wie Cloud, Speicherchips und Software ausstrahlen. Als wichtig für den Fortgang der Technologie-Gewinne werden die Quartalszahlen von Nvidia am Abend nach US-Handelsschluss gesehen. Sollten sie gut ausfallen, dürfte es am Mittwoch kräftigere Gewinne an den Börsen geben.


   Entspannung bei Renditen stützt 

Stützend wirkt auch die Ruhe an den globalen Rentenmärkten. Sie zeigen keinen Aufwärtsdruck mehr bei den Renditen. Damit stimmt auch das Umfeld für die Aktienbewertungen wieder. Die Rendite zehnjähriger US-Titel notiert knapp unter der Marke von 4,40 Prozent. Richtungsweisend für die weitere Tendenz könnte das Protokoll der US-Notenbank der jüngsten Sitzung am Abend sein. Sollten sich dort weniger falkenhafte Signale der US-Notenbanker herauslesen lassen, könnten die Renditen weiter fallen.


   Bayer mit leichter Erholung 

Bei den Einzelwerten dürfte sich die Bayer-Aktie vom Kurseinbruch um 18 Prozent am Vortag etwas erholen. Für die Titel geht es im Spezialistenhandel um 0,9 Prozent nach oben. Der Konzern hatte eine Studie für den wichtigsten Medikamenten-Kandidaten in seiner Pipeline von Neuentwicklungen abgebrochen. Zudem soll Bayer im Streit um mögliche Krebserkrankungen in Verbindung mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in den USA 1,56 Milliarden Dollar zahlen, nachdem ein Geschworenengericht Klägern Recht gegeben hat.

Für Erstaunen bei Tradern sorgen die ersten Kursreaktionen bei Morphosys. Denn entgegen der positiven Ersteinschätzung und der Erwartung kräftiger Gewinne geht es in der Frankfurter Vorbörse um über 15 Prozent nach unten. "Es gibt in der Studie noch andere Faktoren, die den positiven Ersteindruck völlig konterkarieren", sagt ein Händler. Hier gestehe sich der Markt aber ein, dass er die zur Bewertung notwendigen, tiefgehenden Pharmakenntnisse nicht besitze. "Umso heftiger wirken daher die folgenden Analystenkommentare", so der Händler. So heißt es von der Citi, das Erreichen des primären Endpunktes bei Pelabresib sei bereits erwartet worden. Bei zwei sekundären Endpunkten seien hingegen die Erwartungen verfehlt worden, unter anderem bei der statistischen Signifikanz der Ergebnisse. Daher stelle sich die Frage, ob die US-Behörde FDA einem Zulassungsantrag stattgeben werde.

Leicht positiv für Siemens werten Händler einen Bericht im Handelsblatt, wonach Jim Hagemann Snabe länger als geplant Aufsichtsratschef bleiben könnte. Dies nehme Unruhe über die Nachfolgeregelung von der Aktie. Da der Konzern zuletzt starke Zahlen abgeliefert habe, wolle die Börse auch eine Fortsetzung der offenbar erfolgreichen personellen Besetzung sehen.


   Platzierung belastet Teamviewer 

Eine Platzierung drückt die Teamviewer-Aktie vorbörslich um 6,5 Prozent ins Minus. Die relativ geringen Abschläge angesichts der Platzierung von rund 7 Prozent des Aktienkapitals durch Großaktionär Permira erklären Händler durch die Unterbringung bei institutionellen Investoren. "Die Stücke kommen nicht an den Aktienmarkt", sagt ein Händler. Permira hat die 13 Millionen Aktien über seinen Fonds Tigerluxone zu 13,90 Euro bei Anlegern untergebracht. Teamviewer waren bei 14,96 Euro am Montagabend aus dem Xetra-Handel gegangen. Permira bleibt über den Fonds aber weiter größter Teamviewer-Aktionär und wird danach rund 14 Prozent am Unternehmen halten.


=== 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:17    % YTD 
EUR/USD           1,0959        +0,2%     1,0941     1,0943    +2,4% 
EUR/JPY           161,64        -0,4%     162,29     162,33   +15,2% 
EUR/CHF           0,9680        +0,0%     0,9680     0,9676    -2,2% 
EUR/GBP           0,8747        -0,0%     0,8750     0,8756    -1,2% 
USD/JPY           147,50        -0,6%     148,32     148,35   +12,5% 
GBP/USD           1,2529        +0,2%     1,2504     1,2498    +3,6% 
USD/CNH           7,1368        -0,4%     7,1655     7,1639    +3,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        37.310,82        -0,4%  37.462,88  37.400,77  +124,8% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          77,28        77,83      -0,7%      -0,55    +0,6% 
Brent/ICE          81,73        82,32      -0,7%      -0,59    +0,1% 
GAS                       VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF          46,15        45,75      +0,9%      +0,40   -49,2% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.991,59     1.978,04      +0,7%     +13,55    +9,2% 
Silber (Spot)      23,71        23,43      +1,2%      +0,28    -1,1% 
Platin (Spot)     926,18       924,00      +0,2%      +2,18   -13,3% 
Kupfer-Future       3,81         3,81      -0,1%      -0,01    -0,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

November 21, 2023 02:23 ET (07:23 GMT)