Solche Konflikte verunsicherten die Wirtschaft, sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert am Freitag. "Man muss das sehr engmaschig verfolgen, um zu sehen, welchen Einfluss dies auf die unterschiedlichen Regionen haben wird." Zachert richtete das Augenmerk auch auf Währungseffekte: "Die deutsche Industrie hat sehr klar Spuren durch den schwachen US-Dollar gezeigt." Zwar machten sich auch bei Lanxess zum Jahresauftakt Währungseffekte negativ bemerkbar. Insgesamt erzielte der Kölner Konzern aber einen Rekord-Betriebsgewinn und schraubte seine Prognose für 2018 nach oben.

Die Auswirkungen des schwachen Dollar auf die Wirtschaft würden noch weiter spürbar sein, sagte Zachert in einer Telefonkonferenz. Der Effekt werde im dritten und vierten Quartal aber geringer ausfallen, weil sich der schwache Dollar bereits im zweiten Halbjahr 2017 bemerkbar gemacht hätte. Derzeit führen viele europäische Unternehmen schwächere Geschäfte auf den starken Euro zurück - so auch die ehemalige Lanxess-Mutter Bayer, die nach einem Gewinnrückgang im ersten Quartal ihre Ziele für 2018 senkte.

Lanxess konnte die negativen Währungseffekte in den ersten drei Monaten unter anderem durch Umsatzzuwächse ausgleichen, wie Finanzvorstand Michael Pontzen sagte. Zu dem Plus von sieben Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro trug vor allem der 2017 übernommene US-Rivale Chemtura bei, durch den sich die Erlöse im Additiv-Geschäft mehr als verdoppelten. Im ganzen Konzern stieg der Betriebsgewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen um 14 Prozent auf 375 Millionen Euro und war damit so hoch wie noch nie.

"Lanxess ist weiter voll auf Kurs", betonte Zachert, dessen Vertrag als Vorstandschef am Donnerstag vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängert worden war. Der 50-Jährige traut Lanxess 2018 nach dem schwungvollen Auftaktquartal ein Ebitda-Plus von fünf bis zehn Prozent zu. Bisher hatte er nur eine leichte Steigerung in Aussicht gestellt. Der Ausblick schließt das Kautschuk-Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo aus, das ab dem zweiten Quartal als nicht fortgeführtes Geschäft ausgewiesen werden soll. Ohne Arlanxeo hatten die übrigen vier Sparten 2017 ein bereinigtes Ebitda von 925 Millionen Euro erzielt.

Lanxess-Aktien stiegen um 6,7 Prozent und gehörten damit zu den größten Gewinnern im MDax.