LEVERKUSEN (awp international) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will bei seinem angekündigten Stellenabbau mehr Jobs im Ausland streichen als in Deutschland. "Es wird einen bedeutenden Anteil an Arbeitsplätzen in Deutschland betreffen, aber nicht die Mehrzahl der 12 000 Stellen, wie schon gemutmasst wurde", sagte Bayer-Chef Werner Baumann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "4000 der 12 000 betroffenen Stellen entspringen den bekannten Synergien aus der Übernahme von Monsanto."

Bayer hatte vor wenigen Tagen angekündigt, dass nach der Übernahme des US-Unternehmens Monsanto bis Ende 2021 rund 12 000 der 118 200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Durch den Verkauf von Unternehmensteilen soll die Mitarbeiterzahl von Bayer insgesamt sogar noch stärker schrumpfen: Weitere knapp 10 000 Mitarbeiter sollen den Konzernverbund verlassen und unter anderem Dach weiterarbeiten.

Der Stellenabbau in der Bundesrepublik soll sozialverträglich erfolgen. "Wir haben mit den Arbeitnehmervertretern vereinbart, bis Ende 2025 grundsätzlich auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland zu verzichten", sagte Baumann der Zeitung.

Der Bayer-Chef wies in dem Interview Kritik am Kauf von Monsanto, der den Aktienkurs des Konzerns in den letzten Monaten hat abstürzen lassen, zurück. "Der Konzern steht strategisch hervorragend da - gerade wegen der Akquisition von Monsanto", sagte der Manager. "Die Integration, mit der wir vor vier Monaten begonnen haben, entwickelt sich ausgezeichnet, das akquirierte Geschäft läuft sehr gut, sogar noch besser als erwartet."/sba/DP/he