FRANKFURT (dpa-AFX) - Hocherfreut haben Anleger am Mittwoch auf einen Beteiligungsverkauf der beiden deutschen Chemiekonzerne Bayer und Lanxess reagiert. Für 3,5 Milliarden Euro trennen sich die beiden Unternehmen vom Chemiepark-Betreiber Currenta. Das bescherte der Bayer-Aktie ein Kursplus von 6,2 Prozent und damit den Spitzenplatz im Dax. Lanxess-Aktie verteuerten sich um 4,7 Prozent.

Currenta geht inklusive Schulden an Macquarie Infrastructure and Real Assets, eine Fondstochter der australischen Investmentbank Macquarie. Currenta betreibt den Chempark in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen und damit eines der größten Chemie-Areale Europas. 2018 erzielte das Unternehmen inklusive Tochtergesellschaften einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Der Deal ist Teil des Konzernumbaus von Bayer.

Experten verwiesen zur Begründung für die Kursgewinne auf die hohe Bewertung von Currenta, an der Bayer 60 Prozent und Lanxess 40 Prozent hält. Der Verkaufspreis liege deutlich über der Markterwartung, sagte Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan.

Ähnlich sah es Markus Mayer von der Baader Bank: "Der Verkaufspreis ist höher als erwartete", schrieb der Analyst in einer Studie. Am Markt hätten zuvor Bewertungen von 2 bis 2,5 Milliarden Euro die Runde gemacht. Daher sei der nun erzielte Verkaufspreis für Bayer wie für Lanxess "eindeutig positiv".

Lanxess habe die Beteiligung bislang mit einem Wert von Null in der Bilanz stehen und könnte daher nun einen Buchgewinn von 550 Millionen Euro erzielen, schrieb Mayer.

An der Börse könnte man nun bereits auf einen weiteren erfolgreichen Beteiligungsverkauf von Bayer spekulieren. "Das Interesse der Anleger richtet sich nun vermutlich auf die strategischen Optionen für einen Ausstieg aus dem Segment Tiergesundheit", sagte Analyst Keyur Parekh von der Investmentbank Goldman Sachs. Dieser solle noch im laufenden Jahr über die Bühne gehen./bek/mis