Frankfurt (Reuters) - BASF-Vorstandsmitglied Markus Kamieth führt einem Zeitungsbericht zufolge das Rennen um die Nachfolge von Vorstandschef Martin Brudermüller bei dem Chemiekonzern an.

Kamieth, der im Vorstand unter anderem für das Asiengeschäft zuständig ist, werde von Brudermüller unterstützt, berichtete die "Financial Times" am Donnerstag unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Bei BASF nimmt Brudermüller mit Ablauf der Hauptversammlung im April 2024 Abschied. Er soll danach den Mercedes-Benz-Aufsichtsrat führen. Ein BASF-Sprecher sagte, es sei noch keine Entscheidung für die Nachfolge gefallen. Darüber hinaus wollte er sich nicht äußern.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer mit der Sache vertrauten Person erfuhr, ist das Thema noch lange nicht entschieden. Neben Kamieth sei ebenso Vorstandsmitglied und Technologiechefin Melanie Maas-Brunner noch im Rennen, die auch Arbeitsdirektorin und Standortleiterin für das Werk Ludwigshafen ist. Eine Entscheidung sei frühestens Anfang Oktober zu erwarten. Laut "Financial Times" ist Kamieth der klare Favorit. Er sei eng mit der Entscheidung Brudermüllers verbunden gewesen, in der chinesischen Provinz Guangdong für zehn Milliarden Euro einen neuen Verbundstandort aufzubauen.

Als Kandidatin für die Nachfolge Brudermüllers war neben Kamieth und Maas-Brunner lange auch die ehemalige Vorständin Sari Dubourg gehandelt worden - sie hatte BASF Ende Februar allerdings überraschend verlassen. Wie Reuters damals aus dem Umfeld des Aufsichtsrats erfuhr, war sie im Vorstand zuletzt isoliert gewesen, da sie die Expansionspläne in China kritisch gesehen hatte. Der "Financial Times" zufolge hat Dubourgs Abgang den BASF-Aufsichtsrat veranlasst, die Suche nach dem Vorstandsvorsitzenden extern auszuweiten, diese Forderungen seien jedoch von Aufsichtsratschef Kurt Bock zurückgewiesen worden. Bei BASF kamen bislang alle Konzernleiter aus dem Unternehmen selbst.

(Bericht von Ludwig Burger und Patricia Weiß, redigiert von redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)