FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen erholen sich bis Freitagmittag von den Tiefs und liegen nur noch knapp im Minus. Die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes für Frankreich, Deutschland und die Eurozone bewegen die Aktienkurse kaum. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 15.558 Punkte und notiert damit in der Nähe der aus technischer Sicht wichtigen 200-Tage-Linie, an der sich viele Anleger und auch Handelsmodelle orientieren. Der Euro-Stoxx-50 gibt 0,2 Prozent auf 4.206 nach, der Euro notiert wenig verändert bei 1,0640 Dollar.

Für etwas Druck auf die Aktienkurse sorgen weiter die jüngst deutlich gestiegenen Marktzinsen, ausgelöst von den Aussagen der US-Notenbank wie auch der Bank of England, wonach die Leitzinsen noch für eine längere Zeit erhöht bleiben dürften. Die japanische Notenbank bestätigte zwar nun ihren ultraexpansiven Kurs, sie nimmt in der globalen Notenbankpolitik aber weiter eine Sonderstellung ein. Der Yen reagiert darauf dennoch mit einem kleinen Rücksetzer.


   Einkaufsmanagerdaten sehr different 

Die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland haben sich im September sehr uneinheitlich entwickelt. Während sie in Frankreich enttäuschten, noch tiefer in den Schrumpfungsbereich rutschten und die Erwartungen verfehlten, legten sie in Deutschland zu, im Servicesektor sogar fast bis in den Expansion anzeigenden Bereich.

"Mit dem Anstieg der Einkaufsmanagerindizes hellt sich die wirtschaftliche Perspektive etwas auf", heißt es von den Marktstrategen der Helaba. Noch sei die Wachstumsschwelle aber nicht überwunden, eine Bodenbildung in der Industrie sollte aber nicht ausgeschlossen werden.

Ähnlich äußert sich Makrostratege Elmar Völker von der LBBW: "Die wirtschaftliche Talfahrt setzt sich auch im September fort. Aber der Dienstleistungssektor liefert einen Lichtblick. Von einer Trendwende zum Positiven zu sprechen, wäre sicherlich verfrüht. Insbesondere bleibt die Stimmung in der Industrie extrem düster. Hierzu dürften zuletzt sowohl der deutliche Ölpreisanstieg als auch die erneute Leitzinserhöhung der EZB beigetragen haben."

Mit Blick auf die Positionierung der Anleger dürften diese sich in eine Abwärtsbewegung hinein defensiver aufstellen. Zyklische Werte dürften daher eher gemieden werden. Daher ist nicht verwunderlich, dass die Analysten der UBS das Kursziel für BASF (-0,8% auf 43,12 Euro) auf 37 von 40 Euro gesenkt haben und die Aktien weiter mit Verkaufen empfehlen.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten sind rar. Sanofi rechnet für das dritte Quartal mit einer Belastung beim Gewinn und beim Umsatz als Folge ungünstiger Wechselkurse. Die Aktie verbilligt sich um moderate 0,3 Prozent.


   Bewegung im Telekomsektor 

Das Minus von 15 Prozent bei Telekom Austria ist unterdessen der Abspaltung des Funkturmgeschäfts Euro Telesites geschuldet. Die Aktie ist am Freitag mit 4,31 Euro an der Börse gestartet und notiert nun bei 4,49 Euro.

Vodafone gewinnen 0,7 Prozent. Hintergrund ist laut einem Marktteilnehmer ein Kreisebericht in der spanischen Wirtschaftszeitung Expansion, wonach der britische TMT-Investor Zegona sich um eine Finanzierung für das Spanien-Geschäft von Vodafone bemühen soll. Dabei solle es um einen 50-prozentigen Anteil gehen, was einem Wert von mehr als 5 Milliarden Euro entsprechen würde. Vodafone hatte im Frühjahr angekündigt, strategischen Optionen für das Spanien-Geschäft zu prüfen. Zegona hat inzwischen bestätigt, dass man sich in Gesprächen mit Vodafone über eine mögliche Übernahme des spanischen Geschäfts befindet.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.207,75        -0,1%       -4,84     +10,9% 
Stoxx-50                3.957,53        +0,0%        1,88      +8,4% 
DAX                    15.565,53        -0,0%       -6,33     +11,8% 
MDAX                   26.553,77        -0,1%      -21,66      +5,7% 
TecDAX                  3.016,68        +0,3%        8,39      +3,3% 
SDAX                   12.912,13        -0,3%      -44,45      +8,3% 
FTSE                    7.731,61        +0,7%       52,99      +3,0% 
CAC                     7.186,40        -0,4%      -27,50     +11,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,73                    -0,00      +0,16 
US-Zehnjahresrendite        4,48                    -0,01      +0,60 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:30  Do, 17:20   % YTD 
EUR/USD                   1,0637        -0,2%      1,0653     1,0660   -0,6% 
EUR/JPY                   157,67        +0,2%      157,79     157,11  +12,3% 
EUR/CHF                   0,9643        +0,0%      0,9639     0,9626   -2,6% 
EUR/GBP                   0,8684        +0,2%      0,8675     0,8670   -1,9% 
USD/JPY                   148,22        +0,4%      148,15     147,40  +13,0% 
GBP/USD                   1,2248        -0,4%      1,2279     1,2297   +1,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,3047        -0,1%      7,3022     7,3115   +5,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.593,08        -0,1%   26.657,90  26.550,63  +60,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  90,54        89,63       +1,0%      +0,91  +16,4% 
Brent/ICE                  94,17        93,30       +0,9%      +0,87  +14,7% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  39,40        39,11       +0,7%      +0,29  -52,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.924,73     1.919,98       +0,2%      +4,75   +5,5% 
Silber (Spot)              23,66        23,43       +1,0%      +0,24   -1,3% 
Platin (Spot)             933,55       924,00       +1,0%      +9,55  -12,6% 
Kupfer-Future               3,71         3,67       +1,1%      +0,04   -3,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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September 22, 2023 07:01 ET (11:01 GMT)