FRANKFURT (dpa-AFX) - Die britische Investmentbank Barclays hält die Gewinnerwartungen des Marktes für Axel Springer für überzogen. Sobald die Ergebnisschätzungen anderer Experten sänken, dürfte der Kurs unter Druck geraten, schrieb Analyst Nick Dempsey in einer Studie vom Dienstag. Daher stufte er die Papiere von "Equal Weight" auf "Underweight" ab. Das Kursziel reduzierte er von 54,85 Euro auf 42,50 (Kurs: 44,48) Euro.

Den von dem Medienkonzern bereits in Aussicht gestellten Investitionen wird Dempsey zufolge nicht ausreichend Rechnung getragen. Das gelte etwa mit Blick auf Investitionen in das Online-Prospekte-Netzwerk kaufDA sowie in die Nachrichten-App Upday. Der Experte rechnet zudem mit mehr Restrukturierung im Geschäft mit Bezahl-Abos sowie Investitionen in den Bereich Rubrikenangebote - also dem Geschäft mit digitalen Kleinanzeigen

Seine Schätzung für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liege für 2016 um 7 Prozent unter der durchschnittlichen Markterwartung, schrieb der Analyst. Seine Ergebnisprognose je Aktie (EPS) liege 9 Prozent darunter.

Insgesamt werde ein Rückgang der Konsensschätzung die Anleger kaum schockieren, allerdings sei eine negative Prognosedynamik der Kursentwicklung nicht gerade zuträglich.

Entsprechend der Einstufung "Underweight" rechnen die Analysten von Barclays Capital damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zu den anderen Titeln im beobachteten Sektor unterdurchschnittlich entwickeln wird./mis/ag

Analysierendes Institut Barclays Capital.