In dem um 10.42 gesendeten Blog-Beitrag muss es richtig heißen: "Hintergrund ist die vorangegangene Entscheidung der GMK, wegen einer Reihe von Hirnvenenthrombose-Fällen bei Jüngeren Astrazenaca nur noch an Menschen über (NICHT: unter) 60 zu verimpfen."

Es folgt eine korrigierte Fassung:

CORONA-BLOG/Gesundheitsminister: Astrazeneca-Geimpfte wechseln zu anderem Vakzin

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Gesundheitsminister: Astrazeneca-Geimpfte wechseln zu anderem Vakzin 

Wer mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft wurde und jünger als 60 ist, bekommt bei der Zweitimpfung ein anderes Präparat verabreicht. Infrage kommen dafür die mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Bereits vereinbarte Termine zur Zweitimpfung könnten übergangsweise auch ab der neunten Woche nach der Erstimpfung stattfinden. Hintergrund ist die vorangegangene Entscheidung der GMK, wegen einer Reihe von Hirnvenenthrombose-Fällen bei Jüngeren Astrazenaca nur noch an Menschen über 60 zu verimpfen. Nach dem jetzigen Beschluss der GMK bleibt aber auch die Zweitimpfung mit dem britisch-schwedischen Vakzin in Einzelfällen möglich. Voraussetzung ist, dass dies nach ärztlichem Ermessen und individueller Risikoanalyse erfolgt.


Marburger Bund fordert schnelleres Inkrafttreten der bundesweiten Notbremse 

Der Ärzteverband Marburger Bund dringt auf eine schnellere Verabschiedung der bundesweit einheitlichen Notbremse für Maßnahmen zu Eindämmung der Corona-Pandemie. Sie appelliere dringend an die Koalitionsfraktionen, die Opposition und die Länder, die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes noch in dieser Woche zu beschließen, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Mittwoch. Für die parlamentarische Beratung des am Dienstag vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurfs war zwischenzeitlich ein beschleunigtes Verfahren im Gespräch. Letztlich kam es aber nicht dazu. Die erste Lesung im Bundestag ist nun für Freitag geplant, die Abstimmung für nächste Woche Mittwoch. Einen Termin für die Bundesratsbefassung gibt es noch nicht, sie wird aber ebenfalls für nächste Woche erwartet.


Scholz verteidigt Inzidenz-Schwelle 

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat Kritik am Inzidenzwert 100 als Auslöser der Bundes-Notbremse und für Ausgangssperren zurückgewiesen. "Unverantwortlich wäre es jetzt, eine ganz lange wissenschaftliche Debatte darüber zu führen, was man alles auch anders machen könnte, ohne zu handeln", sagte er der Saarbrücker Zeitung. "Im Infektionsschutzgesetz muss geregelt werden, dass dann, wenn die Infektionszahlen zu stark steigen, etwas geschieht. Und zwar so, dass alle wissen: Das zeigt Wirkung", sagte der Bundesfinanzminister. Das sei ein "wirklicher Vorzug der Sieben-Tage-Inzidenz". Zweifel am Sinn von Ausgangsbeschränkungen wies Scholz zurück. Man habe in vielen Ländern gesehen, dass sie zu einer Senkung der Infektionen beitrügen.


Grüne fordern Einkaufsgutscheine für jeden Bürger 

Mit Blick auf die Folgen der Coronavirus-Pandemie befürworten die Grünen Einkaufsgutscheine für die Bürger, um die Wirtschaft nach der Krise wieder anzukurbeln. "Sobald es die epidemische Lage erlaubt, braucht es einen Neustart für die Kultur und den lokalen Handel in unseren Innenstädten", sagte ihre wirtschaftspolitische Sprecherin Katharina Dröge dem Handelsblatt. Dazu könnten "Kauf-vor-Ort-Gutscheine" gehören, sofern die Verbraucherinnen und Verbraucher "sehr zögerlich" seien. Dröge verwies auf ein Konzept, dass sie vergangenes Jahr mit Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter und weiteren Abgeordneten erarbeitet habe. Danach soll vor allem der lokale Einzelhandel mit Hilfe von Kaufgutscheinen über 250 Euro für jeden Bürger unterstützt werden.


Hausärzte schlagen wegen Biontech-Lieferkürzungen Alarm 

Die niedergelassenen Ärzte schlagen wegen Biontech-Lieferkürzungen Alarm und kritisieren eine Benachteiligung gegenüber Impfzentren. "Den Praxen werden in den kommenden Wochen viel weniger Biontech-Dosen zugewiesen als versprochen, weil der Impfstoff offensichtlich vorrangig an die Impfzentren geht", sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Zuteilung für die Hausärzte sei halbiert worden. Daher wachse bei den niedergelassenen Ärzten die Sorge, "dass sie in den kommenden Wochen eher weniger als mehr am Impfgeschehen teilhaben können". Zwar erhielten die Arztpraxen als Ausgleich für Biontech-Kürzungen mehr Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs. "Aber das wird so nicht aufgehen", warnte Gassen.


Lauterbach: Notbremsen-Gesetz darf nicht verwässert werden 

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält die Änderungen des Infektionsschutzgesetzes für dringend geboten und hat vor einer Abschwächung im parlamentarischen Verfahren gewarnt. Er befürchte viel mehr, dass die Maßnahmen nicht ausreichten, um den R-Wert unter 1 zu senken, sagte Lauterbach im Deutschlandfunk. Dies gelte vor allem dann, wenn das Gesetz noch verwässert werde. Lauterbach verteidigte insbesondere die viel kritisierte geplante Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Es gehe dabei nicht nur darum, die abendlichen Drinnen-Kontakte zu reduzieren. Auch draußen könne man sich sehr wohl infizieren.


Müller kritisiert Bundes-Notbremse 

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat den Kabinettsbeschluss zur Bundes-Notbremse kritisiert. "Wir müssen doch sehen, dass wir ein Stück Normalität zurückgewinnen", sagte er im RBB-Fernsehen. Es seien wichtige Erfahrungen zu sehen, wie etwas in der Gastronomie oder in der Kultur funktioniere. Er hoffe deshalb, dass diese Erfahrungen in den Beratungen des Bundestages noch Einfluss finden werden. Müller befürwortete allerdings, dass es mit der Bundes-Notbremse einen "anderen Rechtsrahmen" gebe, der "auch ein Stück mehr juristische Sicherheit" gibt. "Wenn in einem Bundesgesetz geregelt ist, was geht und was nicht geht, das kann auch eine Hilfe sein", sagte Müller.

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April 14, 2021 05:14 ET (09:14 GMT)