LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der negative Nachrichtenfluss bei Einzelhandelswerten reißt auch am Montag nicht ab. Die Aktien von Asos sind zu Wochenbeginn nach einem gesenkten Umsatzausblick um rund 36 Prozent auf 2677 Pence eingebrochen. Damit rutschen die Papiere auf das Niveau von Februar 2016 ab - und zogen auch andere europäische Branchenwerte wie Zalando mit sich. Der Sektor der Einzelhandelswerte hatte europaweit mit Minus 1,66 Prozent die rote Laterne inne.

Der britische Online-Modehändler Asos hatte sein Umsatzziel für das Gesamtjahr von 20 bis 25 auf nur noch "etwa 15" Prozent - und machte eine "deutliche Verschlechterung" der Geschäftslage im November dafür verantwortlich. Auch mit Blick auf die Gewinnmarge (Ebit) ist das Unternehmen nun vorsichtiger.

Börsianern zufolge blieben die Briten im vergangenen Monat beim Umsatz und der Margenentwicklung deutlich hinter den Prognosen zurück. Ein Händler rechnet nun damit, dass die Markterwartungen für den operativen Gewinn (Ebit) im kommenden Jahr um rund die Hälfte zusammenschmelzen könnten. Die Serie an schlechten Nachrichten aus dem Textilhandel hält damit an. Das warme Wetter hatte der Branche in den vergangenen Monaten stark zugesetzt.

Analystin Georgina Johanan von der US-Bank JPMorgan strich ihr Kursziel für die Asos-Aktien von 7500 auf 4400 Pence zusammen, hielt aber an ihrem positiven Votum für die Papiere fest. Zwar sei sie immer noch der Auffassung, dass Asos ein struktureller Gewinner der Umbrüche in der Handelsbranche sei. Auf sehr kurze Sicht jedoch bräuchten die Anleger Zeit, die neuen Prognosen zu verdauen. Insofern riet die Expertin dazu, erst einmal nicht in die Schwäche hineinzukaufen.

Mit Blick auf die übrigen europäischen Branchenwerte sackten die Anteilsscheine von Boohoo um knapp 10 Prozent ab. Für die Aktien von Marks & Spencer ging es um knapp 3 Prozent nach unten. Schlusslicht im britischen Leitindex FTSE 100 waren die Papiere von Next mit einem Verlust von rund 4 Prozent. In Frankfurt knickten die Anteilsscheine von Zalando am Ende des Index der mittelgroßen Werte MDax um fast 14 Prozent ein./la/tih/fba