Arbon (awp) - Arbonia ist auf Einkaufstour gegangen. Der auf Türen spezialisierte Bauzulieferer hat den spanischen Innentürenhersteller Dimoldura sowie den Spezialtürenhersteller Lignis aus Tschechien gekauft.

Mit den beiden Akquisitionen erweitere man "strategiekonform" die geografischen Ausweitung nach Südwest- und Osteuropa, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Damit komme Arbonia seinem Anspruch der Marktführerschaft in Europa "einen grossen Schritt näher".

Wie viel genau sich Arbonia die beiden Übernahmen kosten lässt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Für die Finanzierung nutzt das Unternehmen laut Mitteilung hauptsächlich einen Überbrückungskredit in Höhe von 100 Millionen Euro sowie vorhandene Kreditlinien.

Die spanische Dimoldura mit Sitz in Toledo erwirtschaftete laut den Angaben im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro. Das Unternehmen sei komplementär zu den bestehenden Absatzmärkten von Arbonia. Während Arbonias bisheriges Geschäft in der Schweiz, in Deutschland und Österreich sowie Osteuropa "führende Marktpositionen" einnehme, sei Dimoldura Marktführerin im Bereich Holz-Innentüren im fünftgrössten europäischen Türenmarkt Spanien. Ausserdem habe das Unternehmen eine starke Marktpräsenz in Portugal und Frankreich.

Weitaus kleiner ist die Firma Lignis, die vergangenes Jahr rund 14 Millionen Euro Umsatz erzielt hat. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Funktionstüren und bedient das Objektgeschäft inklusive Montage. Arbonia werde durch diese Akquisition zum zweitgrössten Anbieter in Tschechien und der Slowakei.

Mit den akquirierten Unternehmen übernimmt Arbonia auch deren insgesamt 600 Mitarbeitende. Die Vertragsunterzeichnung sowie der Übernahmevollzug von Dimoldura fand laut Mitteilung bereits am (gestrigen) Donnerstag statt. Den Vertrag für den Kauf von Lignis hat Arbonia am Dienstag unterzeichnet, das Closing sei für Juli geplant.

Klimadivision verkauft

Arbonia hat bekanntlich seine Klimadivision an die chinesische Midea Group verkauft. 200 Millionen aus dieser Veräusserung will Arbonia bekanntlich für Akquisitionen nutzen, insbesondere in Süd- und Osteuropa.

Mit dieser Strategie peilt Arbonia unter stabilen Wechselkursbedingungen bis 2028 einen Umsatz von 900 Millionen Franken und eine EBITDA-Marge von 15 Prozent an. Bereits 2025 soll das Geschäft mit Türen 700 Millionen umsetzen und eine zweistellige EBITDA-Marge erzielen.

Arbonia bestätigt in der Mitteilung vom Freitag die im Februar geäusserte qualitative Guidance. Demnach geht das Unternehmen für das laufende Jahr nur im Renovationsbereich von einer einsetzenden Belebung aus, nicht jedoch im Bereich Neubau. Das Türengeschäft werde jedoch von der Umsetzung der bereits im Vorjahr gestarteten Kostensparmassnahmen und vom positiven Effekt des strategischen Stromeinkaufs profitieren, hiess es damals. Somit dürfte die Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr gesteigert höher sein.

tv/ra