Arbon (awp) - Der Bauzulieferer Arbonia hat einen Käufer für die Klimadivision gefunden: Midea Electronics Netherlands B.V. übernimmt das Geschäft mit den Heizungen, Wärmepumpen und Lüftungen für 760 Millionen Euro. Rund die Hälfte des Erlöses soll an die Aktionäre fliessen.

Übernommen wird die Klimadivision von einem Tochterunternehmen der Midea Group aus China, teilte das Thurgauer Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué mit. Der vereinbarte Kaufpreis entspreche einem normalisierten EBITDA-Multiplikator von 12x auf Basis des erwarteten EBITDA für das Geschäftsjahr 2024. Die nicht-betriebsnotwendigen Immobilien der Division sollen derweil bei Arbonia bleiben.

Die Marken der Division, darunter Kermi, Prolux, Sabiana und Vasco, will Midea behalten. Ebenfalls plane die Käuferin, weiterhin in die bestehenden Standorte und Mitarbeitenden zu investieren.

Die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen der Übernahme nun zustimmen. Der Vertragsvollzug dürfte im zweiten Halbjahr 2024 stattfinden. 

Nennwertrückzahlung und Aktienrückkaufprogramm geplant

Über die Mittelverwendung soll an einer ausserordentlichen Generalversammlung entschieden werden. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen konkret eine ordentliche Dividende für das vergangene Jahr von 0,30 Franken pro Aktie sowie eine ausserordentliche Ausschüttung von bis zu 400 Millionen Franken erhalten.

Arbonia schlägt demnach eine Ausschüttung von rund 280 Millionen Franken in Form einer Nennwertrückzahlung von 4,00 Franken pro Aktie vor. Damit würde der Nennwert auf 0,20 Franken pro Aktie von bisher 4,20 Franken sinken.

Zudem plant der Verwaltungsrat ein Aktienrückkaufprogramm zur Kapitalherabsetzung für bis zu 6,9 Millionen Aktien. Dies entspricht laut den Angaben rund 10 Prozent des Aktienkapitals.

200 Millionen Euro an Türendivision 

Wie bei der Vorlage der Jahreszahlen im Februar angekündigt, soll ein Teil des Erlöses für die Begleichung von Schulden und die Stärkung der verbleibenden Türendivision genutzt werden. In das Türengeschäft sollen 200 Millionen Euro fliessen, so die Mitteilung.

Die Türendivision soll strategisch entwickelt und durch Akquisitionen ausgebaut werden. Damit peilt die Arbonia Gruppe unter stabilen Wechselkursbedingungen bis 2028 einen Umsatz von 900 Millionen Franken und eine EBITDA-Marge von 15 Prozent an.

ls/rw