Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS Osram publiziert am Dienstag, 3. Mai, die Ergebnisse zum ersten Quartal 2022. Insgesamt haben drei Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio EUR)                AWP-Konsens          Q1 2021

Umsatz                          1244               1282     
- Bruttomarge (%)               31,6               35,0            
EBIT adj.                        119                143        

FOKUS: Analysten rechnen im Startquartal mit einem Wachstum im fortgeführten Geschäft. Ohne Devestitionen und den Verlust des iPhone-Auftrags dürfte der Umsatz aufgrund des hohen Auftragsbestands deutlich zugelegt haben. Die Experten erwarten einen Umsatz in der Mitte der vom Unternehmen in Aussicht gestellten Bandbreite von 1190 bis 1290 Millionen Euro. AMS Osram sollte die Herausforderungen in den Beschaffungsketten wie bereits im 4. Quartal 2021 gut gemeistert haben, nimmt die ZKB an. Das Halbleitergeschäft im Industrie- und Medizintechnikmarkt sollte die Schwäche in der Autoindustrie wettgemacht haben, schätzt die Bank Vontobel.

ZIELE: Für das Startquartal 2022 peilt das Unternehmen einen Umsatz von 1,19 bis 1,29 Milliarden Euro sowie eine EBIT-Marge von 8 bis 11 Prozent an.

2024 soll ein Umsatz von rund 4,9 Milliarden Euro erzielt werden - "plus/minus 300 Millionen", hatte das Unternehmen am Kapitalmarkttag vor vier Wochen erklärt (2021: 5,04 Mrd). Die EBIT-Marge soll dann auf 15 Prozent oder höher ausfallen. Nach 2024 soll es dann aber wieder Wachstum geben. Das langfristige Zielmodell sieht im Durchschnitt ein jährliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent vor. Als Basis dafür nimmt AMS einen Jahresumsatz von 4,2 Milliarden Euro für 2021 an - statt der tatsächlich ausgewiesenen gut 5 Milliarden. Hintergrund sind die geplanten Verkäufe von margenschwachen Osram-Teilen, welche im laufenden Jahr abgeschlossen werden sollen. Damit soll das Marktwachstum übertroffen werden, welches lediglich auf 8 bis 10 Prozent geschätzt wird.

PRO MEMORIA: Am Kapitalmarkttag hatte das Unternehmen den Bau einer neuen Fabrik in Malaysia für bis zu 800 Millionen Euro angekündigt. In dieser sollen laut den Angaben 8-Zoll-Frontend-LED hergestellt werden. Hintergrund der Investition ist, dass wegen des erwarteten Wachstums bei hochwertigen LED-Technologien zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt werden sollen.

Mitte März hat AMS Osram sich im Zuge der Umstrukturierung von einer weiteren Geschäftseinheit getrennt. Die Automotive Lighting Systems GmbH (AMLS) wurde für 65 Millionen Euro an den französischen Autozulieferer Plastic Omnium verkauft. Im vergangenen Jahr hatte AMLS einen Umsatz von 148 Millionen Euro erzielt.

An der Vorlage der Jahreszahlen 2021 im Februar sagte Finanzchef Ingo Bank, dass AMS bis jetzt einen Umsatz von rund 300 Millionen verkauft hat. Nun kommen noch einmal Verkäufe mit einem Umsatzvolumen von rund 370 Millionen dazu. Um welche Bereiche es sich genau handelt, liess Bank offen. Bekannt ist, dass sich das Unternehmen insbesondere von margenschwachen Osram-Bereichen trennen will.

AKTIENKURS: Die Aktie ist wegen der Aussagen am Investorentag abgestürzt und hat sich seither nicht mehr erholt. Seit Jahresbeginn hat der Titel rund ein Viertel des Werts verloren, während er Gesamtmarkt SLI um etwa 10 Prozent im Minus liegt.

ab/jg/jb