Zürich (awp) - Die AMS-Aktien gehören am Donnerstag zu den grossen Verlierern, nachdem der Grosskunde Apple am Vorabend das jährliche Update seiner Produkteserie präsentiert hatte. Darunter das iPhone 7, den Star der Apple-Show, und die neue Uhren-Generation (Apple Watch Series 2). Analysten denken nach der Vorstellung der neuen Apple-Flaggschiffe, dass dem an der SIX kotierten Sensorenhersteller erneut Aufträge der Amerikaner entgehen.

Die AMS-Aktien büssen gegen 11.30 Uhr bei überdurchschnittlichen Handelsvolumen 3,8% auf 31,75 CHF ein und zählen damit zu den grössten Verlierern an der Schweizer Börse. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt steigt derweil um 0,20%.

Vor rund zwei Jahren noch generierte AMS rund 25% des Umsatzes mit dem Kunden Apple, denkt Analyst Günther Hollfelder von HelveaBaader. Nach dem Verlust bislang von AMS gelieferten Technologie an die holländische Firma NXP, es ging um Booster-Sensoren für NFC (near field communication), habe sich der Wert auf schätzungsweise 15% reduziert.

Hollfelder denkt, dass AMS nun auch den entsprechenden Auftrag für die Apple-Uhr verloren haben könnte - jetzt, wo die zweite Generation vorgestellt wurde. Und wer Hoffnungen auf den neuen kabellosen Kopfhörer AirPods gesetzt hat, könnte nach Ansicht von Hollfelder ebenfalls enttäuscht werden. Die dort verwendeten Näherungssensoren könnten eine Apple-eigene Lösung sein.

Weiterhin mit an Bord sein dürfte AMS beim iPhone 7 mit seinen Umgebungslichtsensoren (ALS) und den MEMS-Mikrofonen, so Hollfelder.

Apples "drahtlose Zukunft" könnte hingegen dem Computerzubehör-Hersteller Logitech Chancen eröffnen, hätten doch die Westschweizer unlängst die US-Firma Jaybird gekauft, einen Anbieter drahtloser Kopfhörer. Allerdings dürfte die Apple-eigenen "Beats"-Kopfhörer im Vorteil sein, so der Analyst. Und die neuen Stereo-Lautsprecher des iPhone 7 dürften jetzt für viele Anwender nun gut genug sein. Er rechne damit kaum mit einem neuen Schub für Logitechs externe mobile Lautsprecher. Die Börse sieht das wohl ähnlich; Logitech notieren aktuell unverändert.

U-blox schliesslich geraten ins Blickfeld, weil Apple seine nächste Generation an Uhren mit GPS-Funktionalität ausstattet. Hollerfeld denkt aber, dass hier der Mitbewerber Broadcom zum Zug kommen wird. Dessen Lösung sein bereits in der ersten Uhrengeneration zum Einsatz gekommen. U-blox notieren ebenfalls unverändert.

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