Das in Berlin ansässige Unternehmen Solaris, das 2016 gegründet wurde und sogenannte "Banking-as-a-Service"-Dienstleistungen anbietet, wird nach eigenen Angaben in der Series-D-Runde mit 1,4 Milliarden Euro bewertet, womit es in die Kategorie der "Einhörner" oder Milliarden-Dollar-Unternehmen fällt.

Der Vorstandsvorsitzende Roland Folz sagte, dass Solaris ein organisches Wachstum in Großbritannien in Betracht gezogen habe, sich aber aufgrund der Erkenntnis, dass dies zu lange dauern würde, für eine Übernahme entschieden habe.

"Contis ist ein fantastisches Unternehmen - es passt geografisch und lizenztechnisch zu uns", sagte Folz in einem Interview mit Reuters.

Solaris, das auf der AWS-Cloud läuft, bietet digitale Bankkonten und Zahlungskarten, Kundenkontrollen und Kreditdienste an. Im vergangenen Jahr expandierte das Unternehmen über seinen deutschen Heimatmarkt hinaus nach Frankreich, Spanien und Italien.

Das Unternehmen bietet ein digitales Kerngeschäft an, auf dem Finanzdienstleister wie der Online-Broker Trade Republic oder der Kreditkartenriese American Express ihre Dienste aufbauen können.

Durch die Übernahme von Contis, das profitabel ist, wird das interne Dienstleistungsangebot von Solaris um die Zahlungsabwicklung erweitert. Es wird erwartet, dass die kombinierte Gruppe in diesem Jahr einen Umsatz von 80 bis 100 Millionen Euro erzielt.

Nach der Übernahme werden einige Mittel übrig bleiben, so dass Solaris in der Lage sein wird, in die weitere Expansion zu investieren, so Folz. Für das Jahr 2022 sei ein Vorstoß nach Osteuropa oder Asien geplant, fügte er hinzu.

Die Investitionsrunde wurde von Decisive Capital Management geleitet, mit Unterstützung von Investoren wie Pathway Capital Management, CNP (Groupe Frère) und Ilavska Vuillermoz Capital, während bestehende Geldgeber ebenfalls einen Beitrag leisteten.($1 = 0,8485 Euro)