Amazon com : Boomende Express- und Paketgeschäfte geben Post Schub
Am 07. März 2018 um 08:22 Uhr
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Bonn (Reuters) - Das boomende Expressgeschäft und eine Paketflut zu Weihnachten halten die Deutsche Post auf Rekordkurs.
Im vergangenen Jahr konnte der Bonner Konzern erneut Höchstmarken erreichen. 2018 will die Post weiter zulegen: "Unser Wachstumstreiber Nummer 1, der boomende E-Commerce, ist weiter intakt", sagte Konzernchef Frank Appel am Mittwoch in Bonn. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando, die Post stellt sie dann zu.
"2017 war erneut ein sehr gutes Jahr", bilanzierte Appel. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro. Unter dem Strich und nach Anteilen Dritter blieb ein Gewinn von 2,7 (2,6) Milliarden Euro. Der Konzernumsatz kletterte um 5,4 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro. Im Paketgeschäft legte er um 6,4 Prozent zu, die Express-Sparte wies sogar ein Plus von 9,5 Prozent aus. Allein im deutschen Heimatmarkt stellte die Post 1,3 Milliarden Pakete zu - mehr als je zuvor. Zudem knüpft sie das Zustellnetz in Europa immer enger. In insgesamt 26 europäischen Ländern ist der Konzern im Paketgeschäft aktiv.
Die Bonner wollen nun für 2017 eine Dividende von 1,15 (Vorjahr: 1,05) Euro je Aktie ausschütten. Das ist mehr als vom Markt erwartet: Analysten hatten im Mittel mit 1,12 Euro je Aktie gerechnet. Im laufenden Jahr will Appel den operativen Gewinn auf 4,15 Milliarden Euro steigern. Für 2020 konkretisierte er sein Ebit-Ziel auf mehr als fünf Milliarden Euro. Bislang hatte die Post erklärt, von 2013 bis 2020 den operativen Gewinn um mindestens acht Prozent pro Jahr steigern zu wollen. Nun hilft dem Konzern beim operativen Gewinn auch ein buchhalterischer Effekt: Die Post bilanziert seit Jahresbeginn nach IFRS 16, das schiebt den operativen Gewinn an. Das Ebit verbessert sich damit um rund 150 Millionen Euro im Jahr.
Im vierten Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft steigerte die Post ihren operativen Gewinn bei einem Umsatz von 16,1 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 16,2 Milliarden Euro und einem Ebit von 1,23 Milliarden Euro gerechnet. Weniger rund war es dagegen beim Konkurrenten UPS über die Feiertage gelaufen: Der Boom im Online-Handel überforderte den US-Riesen. Trotz kostspieliger Investitionen in den Ausbau des Liefernetzes kam es zu spürbaren Engpässen und Verzögerungen. Um der Paket-Flut Herr zu werden, musste UPS zusätzliche Kosten von 125 Millionen Dollar schultern.
Amazon.com, Inc. ist einer der Weltmarktführer im Online-Vertrieb von Produkten an die breite Öffentlichkeit. Der Konzern betreibt auch einen Marktplatz, auf dem Privatpersonen und Vertriebsunternehmen ihre Kauf- und Verkaufstransaktionen für Waren und Dienstleistungen abwickeln können. Die Tätigkeit ist auf drei Produkt- und Dienstleistungsfamilien ausgerichtet: - Elektronik- und Computerprodukte: Spielzeug, Kameras, Computer, Laptops und Peripheriegeräte, Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Lesegeräte, drahtlose Kommunikationsprodukte usw. Amazon.com bietet auch Küchen- und Gartengeräte, Kleidung, Schönheitsprodukte, etc. an; - Kulturprodukte: Bücher, Musikprodukte, Videospiele und DVDs; - Sonstiges: vor allem Internetschnittstellen und Anwendungsentwicklungsdienste. Der Nettoumsatz teilt sich nach Einnahmequellen in den Verkauf von Dienstleistungen (55,5%) und den Verkauf von Produkten (44,5%) auf. Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigte Staaten (68,8%), Deutschland (6,5%), Großbritannien (5,9%), Japan (4,5%) und Sonstige (14,3%).