Alstom : Frankreich warnt vor Fusionsverbot für Siemens/Alstom-Zugsparten
Am 16. Januar 2019 um 14:58 Uhr
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Paris (Reuters) - Die französische Regierung hat vor einem Verbot der umstrittenen Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom gewarnt.
Ein Regierungssprecher sagte am Mittwoch: "Eine Ablehnung durch die Europäische Kommission wäre ein wirtschaftlicher wie auch ein politischer Fehler." Es würde dadurch ein verkehrtes Signal ausgesendet in einer Zeit, in der Europa seine Unternehmen nicht in ausreichendem Maße schütze.
Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte in den vergangenen Wochen mehrfach schwere wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen den geplanten Zusammenschluss geäußert, während die Regierungen Deutschlands und Frankreichs die Fusion begrüßen. Siemens und Alstom argumentieren mit der drohenden Konkurrenz durch den chinesischen Branchenriesen CRRC, der man mit der Fusion begegnen müsse. Die Unternehmen hatten den EU-Wettbewerbshüter Insidern zufolge Konzessionen angeboten, um Bedenken auszuräumen. Eine Entscheidung der Kommission über den Zusammenschluss wird für den 18. Februar erwartet.
Alstom ist einer der weltweit führenden Hersteller von Infrastrukturen für den Schienenverkehrssektor. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die Produktfamilien und Dienstleistungen: - Rollendes Material (53,2%): Züge, Straßenbahnen und Lokomotiven; - Eisenbahndienstleistungen (23,1%): Instandhaltung, Modernisierung, Ersatzteilmanagement, Support und technische Hilfe; - Signalisierungs-, Informations- und Kontrollsysteme (14,7%); - Eisenbahninfrastrukturen (9%): Infrastrukturen für die Gleisverlegung, Stromversorgungssysteme für Strecken, elektromechanische Ausrüstungen, Telekommunikationsgeräte und Reiseinformationen in Bahnhöfen, Terminals für den automatischen Fahrkartenkauf, Zugang zu Rolltreppen, Aufzüge für Behinderte, automatische Türen auf Bahnsteigen, Belüftungs-, Klima- und Beleuchtungssysteme). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (15,4%), Europa (44,8%), Amerika (17,2%), Asien/Pazifik (14,4%) und Naher Osten/Afrika/Zentralasien (8,2%).