Opfikon (awp) - Allreal hat 2023 die Folgen der gestiegenen Zinsen zu spüren bekommen und deutlich weniger verdient. Grund dafür sind Portfolioabwertungen, der Wegfall positiver Einmaleffekte im Vorjahr sowie ein höherer Finanzaufwand. Für 2024 erwartet der Immobilienkonzern ein leicht tieferes operatives Ergebnis.

Das Ergebnis exklusive Neubewertungseffekte ging im vergangenen Geschäftsjahr um 14,6 Prozent auf 122,0 Millionen Franken zurück, wie der Immobilienkonzern mit eigener Generalunternehmung (GU) am Mittwoch mitteilte. Der Rückgang sei neben dem höheren Nettofinanzaufwand insbesondere auf den geringeren Erfolg aus dem Verkauf von Entwicklungsliegenschaften zurückzuführen.

Der Anstieg des Diskontierungssatzes führte zudem zu einer Abwertung um 64,5 Millionen Franken. Inklusive dieser Abwertung ging der Reingewinn um 58 Prozent auf 65,2 Millionen Franken zurück.

Der Verwaltungsrat schlägt trotzdem eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Ausschüttung von 7,00 Franken pro Aktie vor. Diese setzt sich aus einer ordentlichen Dividende von 3,50 Franken und einer Auszahlung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen in gleicher Höhe zusammen.

Höhere Mieteinnahmen

Im Geschäftsfeld Immobilien erhöhten sich 2023 die Mieterträge dank indexierten Geschäftsmieten um 2,6 Prozent auf 219,8 Millionen Franken. Die Leerstandsquote per Ende Jahr war bei 1,7 Prozent nach 1,6 Prozent ein Jahr davor. Am Stichtag belief sich der Gesamtwert des Portfolios der Anlageliegenschaften auf 5,1 Milliarden Franken.

Im Geschäftsfeld Generalunternehmung sank der Erfolg auf 37,7 Millionen von 54,6 Millionen Franken. Der Rückgang erklärt sich laut Allreal mit geringeren Erträgen aus neuen Projekten in der Realisation, zudem sei 2022 massgeblich von einem Einmaleffekt aus dem Verkauf einer Entwicklungsreserve geprägt gewesen. Das abgewickelte Projektvolumen lag bei 263,5 Millionen Franken. Trotz tieferem Volumen sei die Bruttomarge aus Drittprojekten stabil bei 10,6 Prozent geblieben.

Tieferer Gewinn als im Vorjahr erwartet

Für den weiteren Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres 2024 äussert sich Allreal zuversichtlich. Dank Indexierung der Geschäftsmieten und der Anbindung der Wohnungsmieten an den Referenzzinssatz würden Immobilien einen zuverlässigen Inflationsschutz bieten, heisst es. Die Nachfrage nach Wohnungen in den urbanen Zentren Zürich und Genf bleibe sehr hoch. Auch sei die Wiedervermietung von modernen Geschäftsflächen an guten Lagen, wie sie das Portfolio von Allreal prägten, dank guter Konjunktur sehr robust.

Ausserdem gebe es dank der umfassenden Entwicklungspipeline langfristiges Wachstumspotenzial. Insgesamt rechnet Allreal aber mit einem höheren Nettofinanzaufwand, was das operative Unternehmensergebnis weiter belasten dürfte. "Wir gehen deshalb für 2024 von einem operativen Unternehmensergebnis leicht unter Vorjahr aus", heisst es.

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