Ein niederländisches Gericht urteilte am Mittwoch, dass KLM ihre Kunden mit einer Werbekampagne, die das Umweltimage der Fluggesellschaft verbessern sollte, in einem sogenannten "Greenwashing"-Fall irregeführt hat.

Das Urteil ist ein wichtiger Sieg für Umweltaktivisten, die die "Fly Responsibly"-Kampagne von KLM als irreführend anprangerten, da die Luftfahrt eine wichtige Quelle von Treibhausgasemissionen ist.

Das Gericht gab den Klägern Recht, verhängte jedoch keine Sanktionen gegen den niederländischen Zweig von Air France-KLM.

"Eine Reihe von Werbungen, die KLM in der Vergangenheit gemacht hat, waren irreführend und daher illegal", sagte der Richter in einer schriftlichen Zusammenfassung der Entscheidung.

Die Fluggesellschaft muss sich jedoch nicht korrigieren und kann trotz der Forderungen nach einem generellen Verbot weiterhin bei ihren Kunden werben.

In Zukunft wird das Unternehmen aufgefordert, "ehrlich und konkret" in Bezug auf seine Umwelterklärungen zu sein, betonte das Gericht.

Hiske Arts, Mitglied der Fossil Free Group, die die Klage eingereicht hatte, zeigte sich erfreut über die Entscheidung.

"Das Gericht hätte nicht klarer sein können: Unternehmen dürfen nicht behaupten, dass sie gegen einen gefährlichen Klimawandel kämpfen, während sie in Wirklichkeit die Krise anheizen."

Der CEO von Air France-KLM, Ben Smith, bezeichnete den Prozess als "unangenehm".

"Er sagte auf einer Pressekonferenz, dass die Fluggesellschaft Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen ergreife, indem sie effizientere Flugzeuge kaufe und dem Kerosin mehr Biokraftstoff beimische.

Fossil Free ist der Meinung, dass die zukünftigen Pläne von KLM marginal seien und im Vergleich zur aktuellen Gefahr weniger wichtig seien, zumal die Fluggesellschaft plane, die Anzahl der Flüge zu erhöhen. (Bericht von Toby Sterling in Amsterdam, Joanna Plucinska und Julia Payne in Brüssel; deutsche Version Stephanie Hamel, bearbeitet von Kate Entringer)