London/Düsseldorf (Reuters) - Der angeschlagene Immobilien-Investor Adler Group will seinen Restrukturierungskurs trotz einer Schlappe vor einem britischen Gericht weiter umsetzen.

Ein Londoner Berufungsgericht hatte am Dienstag nach einer Klage von Adler-Gläubigern entschieden, dass der Plan Adlers zur milliardenschweren Umschuldung im vergangenen Jahr von einer Vor-Instanz nicht hätte genehmigt werden dürfen. Adler sieht indes keine Auswirkungen des juristischen Tauziehens: Die Anleihebedingungen seien nach der Entscheidung aus dem April 2023 geändert und die Restrukturierung fortgesetzt worden. Dies sei nach deutschem Recht geschehen. "Unabhängig vom Urteil des Court of Appeal behalten die Anleihebedingungen nach deutschem Recht in vollen Umfang ihre Gültigkeit", erklärte die Adler Group.

Bei dem für den Bestand des Unternehmens zentralen Restrukturierungsplan geht es um Veränderungen der Bedingungen von Anleihen, die zwischen 2024 und 2029 fällig werden. So sollten unter anderem die 2024 fälligen Bonds um ein Jahr verlängert werden. Adler hat milliardenschwere Anleihen am Markt.

Die Adler Group ächzt unter Verlusten und hohen Schulden. Der Immobilien-Investor will weite Teile seines Portfolios zum Abbau von Verbindlichkeiten verkaufen und sich künftig auf den Berliner Markt konzentrieren. Adler-Aktien gaben am Vormittag deutlich nach.

(Bericht von Sam Tobin, bearbeitet von Matthias Inverardi; redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)