Uzwil (awp) - Der Technologiekonzern Bühler blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück. So nahm der Umsatz zu und unter dem Strich verblieb trotz Frankenstärke ein deutlich höherer Reingewinn. Für die Zukunft sieht sich das Ostschweizer Unternehmen gut aufgestellt.

Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2023 um 1 Prozent auf 3,0 Milliarden Franken, in Lokalwährung gerechnet lag das Wachstum gar bei 7 Prozent. "Das ist vor allem mit Blick auf die dynamische Entwicklung bei Rohstoffpreisen, Energiekosten sowie bei den Währungen ein solides Resultat", sagte CEO Stefan Scheiber am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz der Gesellschaft. Dank der globalen Ausrichtung und breiten Diversifizierung seien Schwächen in verschiedenen Bereichen auf Gruppenebene gut aufgefangen worden.

Noch stärker kletterten die Gewinnzahlen in die Höhe: So stieg der operative Gewinn (EBIT) um fast 9 Prozent auf 199 Millionen Franken, womit sich die entsprechende Marge auf 7,5 Prozent von 6,7 Prozent verbesserte. Der Reingewinn erhöhte sich sogar um 16 Prozent auf 179 Millionen. "Dies widerspiegelt einerseits unsere Produktivitätsgewinne und andererseits das verbesserte Finanzergebnis," ergänzte Finanzchef Mark Macus.

Stabiles Stammgeschäft

Bei den Geschäftsfeldern entwickelte sich der grösste Bereich "Grains & Food" mit einem Minus von 3 Prozent auf 2,2 Milliarden Franken leicht negativ. Allerdings drückte der Wechselkurs: In Lokalwährungen hätte nämlich laut dem Unternehmen ein Plus von gut 2 Prozent resultiert.

Unterstützend wirkten die Zuwächse bei Consumer Foods mit dem Schokoladen-, Nuss-, Bäckerei- und Kaffeegeschäft, die seit diesem Jahr in der Sparte integriert sind. Dagegen habe etwa das Futtermittelgeschäft in China unter dem schwierigen Umfeld gelitten.

Ebenfalls gut abgeschnitten hat das angestammte Geschäft mit Getreide-Mühlen. "Wir haben als Marktführer hier unseren Marktanteil sogar noch steigern können", so Scheiber weiter. Wichtige Treiber seien die zunehmende Sensibilität für Nahrungssicherheit weltweit sowie die Nachfrage nach integrierten Anlagen gewesen.

Starkes Wachstum im Druckguss-Geschäft

Einen grossen Sprung nach vorne machte Bühler bei "Advanced Materials", wo unter anderem die Automobilindustrie beliefert wird. Hier kletterte der Umsatz um 16 Prozent auf 778 Millionen Franken und erreichte damit ein neues Rekordniveau. Grosse Zuwächse verzeichnete etwa der Geschäftsbereich Leybold Optics, der auf Glasbeschichtungen für architektonische Anwendungen und für Autoglas spezialisiert ist.

Weiter vorangetrieben wurde auch das "Megacasting"-Verfahren, das durch den Druckguss grosser Teile die Komplexität der Produktion deutlich reduzieren soll. Bühler sieht sich dabei nicht nur als Maschinen-Lieferant, sondern als umfassenderer "Solutions"-Anbieter, der die Integration in ein System sowie die Service-Dienstleistungen übernimmt. In den letzten zwei Jahren wurden bereits 35 solcher Anlagen für Kunden wie Volvo oder chinesische Autobauer installiert.

Neue Produkte kommen an

Gleichzeitig investierte Bühler im vergangenen Jahr rund 140 Millionen Franken in die Forschung und Entwicklung. Über die ganze Gruppe hinweg wurden zudem rund 50 neue Produkte lanciert. "Diese neuen Produkte machten bereits 10 Prozent der Umsätze aus", so der Bühler-Chef. Dies zeige, dass die Innovationen relevant seien und die Neulancierungen am Markt gut aufgenommen würden.

Mit Blick nach vorne zeigt sich das Management des Familienunternehmens gut aufgestellt, auch dank der starken Bilanz mit einer Netto-Liquidität von 254 Millionen Franken und einer um 1,3-Prozentpunkte höheren Eigenkapitalquote von 51,1 Prozent. Zudem der bilde der Auftragsbestand in Höhe von 2 Milliarden Franken per Ende 2023 eine "solide Ausgangslage" für das Geschäftsjahr 2024.

an/tv