FRANKFURT (dpa-AFX) - Unternehmensaussagen zum überraschenden Abschied von Evotec-Chef Werner Lanthaler haben am Montag den Aktien des Wirkstoffforschers etwas Auftrieb gegeben. Nach einem Tageshoch bei 15,24 Euro behaupteten sie zuletzt ein Plus von 6,2 Prozent auf 15,05 Euro sowie einen der vorderen MDax-Plätze. Vor dem Wochenende hatten die Titel noch den tiefsten Stand seit Mai 2018 erreicht.

Mit seinem Abschied vor knapp drei Wochen, für den der langjährige Konzernlenker persönliche Gründe geltend machte, hatte er den Aktien einen heftigen Kursrutsch eingebrockt. Schon kurz davor war Evotec wegen Nachmeldungen zu Aktienverkäufen Lanthalers aus den Jahren 2021 und 2022 in den Blick gerückt. Nachmeldungen nach solch einer langen Zeit sind ungewöhnlich. Führungskräfte sind verpflichtet, umfangreiche Aktiengeschäfte dem Unternehmen und der Finanzaufsichtsbehörde Bafin zeitnah zu melden.

Nun teilte die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Iris Löw-Friedrich mit, dass Lanthaler dem Unternehmen diese Geschäfte nicht mitgeteilt habe und dass Evotec keine diesbezüglichen juristischen Untersuchungen bekannt seien. Sie betonte, dass die Transaktionen über einen Zeitraum von drei Jahren stattgefunden hätten und dass Evotec immer im Einklang mit den dazu geltenden Vorschriften gehandelt habe. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) wollte sich zur Frage einer Untersuchung nicht äußern und verwies lediglich auf die geltenden Meldepflichten, bei deren Missachtung Managern wie Unternehmen empfindliche Geldstrafen drohen./gl/he