HAMBURG (dpa-AFX) - Die Tarifauseinandersetzung in der norddeutschen Metallindustrie steuert am Mittwoch auf einen ersten Höhepunkt zu. Die IG Metall Küste hat in 150 Betrieben in den fünf norddeutschen Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen. Beim "Küstenaktionstag" sind Kundgebungen und Demonstrationen in 16 Städten und Standorten geplant. "Bis Ende der Woche wollen wir wissen, ob es Richtung Einigung geht oder ob wir über die nächsten Schritte entscheiden müssen, etwa ganztägige Warnstreiks", sagte Bezirksleiter Meinhard Geiken. Seit dem Ende der Friedenspflicht zum Jahresbeginn hätten sich bereits 35 500 Beschäftigte aus 150 Betrieben an Warnstreiks beteiligt.

Die größte Veranstaltung mit mehreren tausend Teilnehmern ist in Hamburg zu erwarten, wo die Tarifparteien einen Tag später zu ihrer vierten Verhandlungsrunde zusammenkommen wollen. Die Metallarbeiter werden in drei Zügen in der Stadt demonstrieren und zu einer zentralen Kundgebung auf dem Spielbudenplatz im Stadtteil St. Pauli zusammenkommen (10.00 Uhr). Dort spricht als Hauptredner der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann.

Größere Veranstaltungen gibt es auch in Kiel, wo Bezirksleiter Geiken zu den Warnstreikenden spricht (12.00 Uhr), sowie in Flensburg, Lübeck, Rostock, Wismar, Bremen, Bremerhaven und weiteren Standorten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Während der Demonstrationen kann es auch zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde eine Entgelterhöhung von sechs Prozent und einen Anspruch auf die zeitweise Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche, teilweise mit Lohnausgleich. Der Arbeitgeberverband Nordmetall hat zwei Prozent mehr Geld angeboten und eine Einmalzahlung von 200 Euro. Die Arbeitszeitforderungen der Gewerkschaft lehnen die Arbeitgeber ab. Bei der Verhandlungsrunde in Hamburg geht es diesmal um regionale Forderungen wie Wasch- und Umkleidezeiten und die Angleichung der Schichtzulage./egi/DP/zb