Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schwäche der Weltkonjunktur hinterlässt ihre Spuren in den Auftragsbüchern des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Im Juni sanken die Auftragseingänge um real 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte.

Aus dem Inland kamen 11 Prozent weniger Aufträge, Kunden aus dem Ausland bestellten 8 Prozent weniger. Die Bestellungen aus den Euro-Ländern fielen dabei um 18 Prozent, aus den Nicht-Euro-Ländern um 4 Prozent.

"Nachdem sich die Stimmungsindikatoren in den zurückliegenden Monaten deutlich eingetrübt haben, ist das Minus im Juni wenig überraschend", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Nach wie vor belasteten die Störungen in den globalen Lieferketten das Geschäft, hinzu kämen Auftragsstornierungen infolge des Krieges in der Ukraine.

Für das zweite Quartal 2022 verbuchten die Unternehmen einen Rückgang der Bestellungen um real 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsorders sanken von April bis einschließlich Juni um 8 Prozent, aus dem Ausland kamen dagegen noch 1 Prozent mehr Aufträge. Die Euro-Länder erhöhten ihre Orders in diesem Zeitraum um 3 Prozent, die Bestellungen aus den Nicht-Euro-Ländern stagnierten.

Für das erste Halbjahr steht insgesamt ein kleines Plus von 2 Prozent in den Auftragsbüchern, das vor allem von den Auslandsorders getragen wurde. "Noch immer wollen viele Kunden in neue Maschinen und Anlagen investieren, auch wenn die Zurückhaltung steigt", sagte Wiechers. "Der nominale Umsatz der Branche ist im ersten Halbjahr um immerhin 7 Prozent gewachsen."

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DJG/apo/sha

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August 01, 2022 04:00 ET (08:00 GMT)