Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die globale Nachfrage nach Maschinen und Anlagen ist trotz aller Probleme in den Lieferketten aus der Sicht des deutschen Branchenverbandes intakt. Im Mai verbuchte die Branche real 13 Prozent mehr Aufträge in ihren Büchern, wie der der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Inlandsorders stiegen um 6 Prozent, die Aufträge aus dem Ausland sogar um 16 Prozent. Auffällig war dabei der Zuwachs der Bestellungen aus dem Euroraum um 33 Prozent, während die Orders aus dem Rest der Welt um 8 Prozent zulegten.

"Der Mai ist ein Lichtblick in herausfordernden Zeiten, auch wenn Monatswerte im Maschinenbau traditionell immer wieder stärkeren Schwankungen unterliegen", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. "Der statistische Basiseffekt hat hier sicher eine große Rolle gespielt: Mai 2021 war der zweitschwächste Monat des gesamten vergangenen Jahres. Außerdem gab es nun einige Aufträge für Großanlagen aus dem Ausland. Die Zuwächse der Bestellungen zeigen aber, dass die Kunden des Maschinenbaus trotz zahlreicher Belastungen ihre Investitionspläne nicht begraben."

Es bleibe aber eine große Herausforderung, diese Aufträge jetzt ohne größeren Zeitverlust abzuarbeiten. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatszeitraum März bis Mai 2022 gingen die Bestellungen um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Aus dem Inland kamen 4 Prozent weniger Orders, die Auslandsaufträge legten dagegen um 1 Prozent zu.

Der VDMA vertritt rund 3.400 Betriebe des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland.

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July 01, 2022 04:00 ET (08:00 GMT)