Von Gwynn Guilford und Andreas Plecko

WASHINGTON (Dow Jones)--Der hohe Preisdruck in den USA hat im Dezember angehalten. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,4 Prozent gerechnet. Die für den November gemeldete Preissteigerung von 0,8 Prozent wurde bestätigt. Dadurch erhöhte sich die Jahresteuerung im Dezember auf 7,0 (Vormonat: 6,8) Prozent. Das ist die höchste Rate seit Juni 1982. Volkswirte hatten mit einer Rate von 7,0 Prozent gerechnet.

Die Inflation liegt weit über dem Zielwert der Fed, die eine jährliche Rate von 2 Prozent anpeilt. Der Grund für die aus dem Ruder laufende Teuerung sind die starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie Engpässe in den Lieferketten im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise.

Zuletzt hat es eine bemerkenswerte Änderung in der Kommunikation der Fed gegeben: Die US-Notenbank beurteilt jetzt die Inflationsentwicklung in den USA offenbar als sehr viel hartnäckiger und deutete deshalb eine raschere Zinserhöhung an. Der erste Schritt könnte bereits im März erfolgen, wenn das Kaufprogramm der Fed ausläuft.

In der Kernrate, die die besonders volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, stiegen die Preise um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten eine Rate von 0,5 Prozent erwartet. Die Jahresteuerung betrug 5,5 (Vormonat: 4,9) Prozent. Das ist die stärkste Steigerung seit Februar 1991. Die Prognose hatte auf 5,4 Prozent gelautet.

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January 12, 2022 08:45 ET (13:45 GMT)