Nairobi (Reuters) - Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) warnt vor einem drastischen Anstieg der weltweiten Müll-Massen und damit einhergehenden Schäden durch den Verlust von biologischer Vielfalt, Klimawandel und tödliche Umweltverschmutzung.

Die dadurch anfallenden Kosten dürften bis 2050 auf 640 Milliarden Dollar pro Jahr klettern, heißt es in einem UNEP-Bericht. Das wäre ein Anstieg um mehr als 75 Prozent verglichen mit 2020, als die Welt geschätzt 2,1 Milliarden Tonnen Hausmüll produzierte. Industrieabfälle sind dabei nicht berücksichtigt.

Die Menschheit habe im vergangenen Jahrzehnt Rückschritte gemacht. Sie habe mehr Müll, mehr Umweltverschmutzung und mehr Treibhausgasemissionen verursacht, heißt es in dem Bericht, der auf der diese Woche stattfindenden UN-Umweltversammlung in Kenia veröffentlicht wurde. Ohne dringend notwendige Gegenmaßnahmen werde die weltweite Abfallerzeugung in die Höhe schießen. Treiber seien vor allem schnell wachsende Volkswirtschaften, etwa in Asien und in Afrika südlich der Sahara. Dort täten sich viele Länder bereits schwer, die gegenwärtigen Müllberge in den Griff zu bekommen.

Abfallvermeidungsmaßnahmen und eine verbesserte Abfallbewirtschaftung könnten die Kosten senken, heißt es in dem Bericht. Es gebe jedoch erhebliche Hindernisse, wie etwa schwache Durchsetzungsmechanismen. UNEP-Direktorin Inger Andersen dringt auf einen Vertrag zur Eindämmung von Plastikmüll. Ein Abschluss sei bis Ende des Jahres möglich, sagte sie. Eine vierte Verhandlungsrunde ist im April angesetzt.

(Bericht von Aaron Ross, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)