Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Umsätze der US-Einzelhändler fallen im Dezember

Die US-Einzelhandelsumsätze sind während der Weihnachtseinkaufssaison im Dezember gesunken, da die Käufer angesichts der hohen Inflation ihre Ausgaben drosselten. Die gesamten Umsätze fielen um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Die Verbraucher gaben weniger für Fahrzeuge, Benzin und Möbel aus.

US-Industrieproduktion im Dezember gesunken

Die Industrie in den USA hat im Dezember die Produktion gedrosselt. Sie verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur eine Abnahme um 0,1 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung verringerte sich auf 78,8 Prozent von 79,4 im Vormonat. Ökonomen waren von 79,6 Prozent ausgegangen.

US-Erzeugerpreise sinken im Dezember deutlich

Die US-Erzeugerpreise sind im Dezember deutlich gesunken. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, fielen die Preise auf der Produzentenebene um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 6,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang von 0,1 Prozent prognostiziert.

Bullard: Fed sollte Leitzins so schnell wie möglich über 5 Prozent bringen

Der Präsident der Federal Reserve von St. Louis, James Bullard, hat seine Ansicht bekräftigt, dass die Zinsen auf über 5 Prozent steigen müssen. Er gehöre nicht zu denjenigen, die das Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen wollen, sagte Bullard in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Die US-Notenbank solle nicht nachlassen und den Leitzins so schnell wie möglich über 5 Prozent bringen. Dann könne sie auf die Konjunkturdaten reagieren. "Ich mag die Front-Loading-Geschichte", sagte Bullard.

Societe Generale: BoJ kann Politik kaum straffen

Die Bank of Japan (BoJ) hat nach Einschätzung von Societe-Generale-Volkswirt Jin Kenzaki kaum Möglichkeiten, ihre Geldpolitik zu straffen. Kenzaki weist in einem Kommentar darauf hin, dass die BoJ ausweislich ihrer jüngsten Projektionen erwartet, dass die Kernteuerung ("core core") weder 2023 noch 2024 das Ziel von 2 Prozent erreichen, sondern sinken wird. "Das deutet darauf hin, dass es schwer für die BoJ wird, klare Schritte hin zu einer Straffung gehen."

Scholz warnt USA bei Klimaplan vor Diskriminierung europäischer Firmen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Klimaschutzanstrengungen der USA gelobt und gleichzeitig vor einer Diskriminierung europäischer Firmen gewarnt. In seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos rief Scholz dazu auf, sich gegen Protektionismus einzusetzen, da dieser Wettbewerb und Innovationen verhindere. Der Ukraine sicherte Scholz solange Unterstützung wie notwendig zu und hob gleichzeitig Deutschlands Fortschritte bei der Energiewende hervor.

Bundesbank will "präzisen Stufenplan" für Energiewende

Die im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Märkte zuständige Sabine Mauderer hat einen "präzisen Stufenplan" für den Ausstieg aus der Energieversorgung mit Öl und Gas gefordert. Mauderer sagte in einer Rede im CDU-Wirtschaftsrat laut veröffentlichtem Redetext, dass sich stabile Preise nur in einem verlässlichen Umfeld bilden könnten. Deshalb müsse der Energiebedarf der nächsten Jahre ermittelt und festgestellt werden, wie viel aus nachhaltigen Quellen kommen könne und wie viel Öl und Gas noch benötigt würden.

Finanzministerium: Vollständige Soli-Abschaffung wäre ökonomisch richtig

Das von FDP-Chef Christian Lindner geführte Bundesfinanzministerium (BMF) hat sich in der Diskussion um den Solidaritätszuschlag hinter Forderungen nach dessen vollständiger Abschaffung gestellt. "Die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags wäre aus Sicht des BMF ökonomisch richtig", sagte Ministeriumssprecher Nodjinan Niminde-Dundadengar bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die effektive und die nominale Steuerbelastung insbesondere für Unternehmen gehöre zu den höchsten im internationalen Bereich.

Scholz lässt deutsche Zustimmung zur Lieferung von Kampfpanzern offen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich beim Weltwirtschaftsforum in Davos erneut nicht dazu geäußert, ob Deutschland die Lieferungen von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine unterstützen wird. Scholz sagte auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum, dass Deutschland die Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Angriff "so lange wie nötig" unterstützen werde und dass sich die Ukraine darauf verlassen könne. Er zählte die deutsche militärische Unterstützung für die Ukraine auf und betonte, dass Deutschland hier neben den USA und dem Vereinigten Königreich führend sei.

Lawrow vergleicht Russland-Politik des Westens mit Hitlers "Endlösung"

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Russland-Politik des Westens mit der "Endlösung" der Nationalsozialisten zur Ermordung der Juden verglichen. "So wie Napoleon praktisch ganz Europa gegen das Russische Reich mobilisierte, so wie Hitler die Mehrheit der europäischen Länder mobilisierte und eroberte, um sie gegen die Sowjetunion zu hetzen, so haben die Vereinigten Staaten jetzt eine Koalition gebildet" gegen Moskau, sagte Lawrow bei seiner Jahrespressekonferenz.

US-Finanzministerin Yellen kündigt baldige Reise nach China an

Inmitten starker Spannungen hat US-Finanzministerin Janet Yellen am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos den chinesischen Vize-Regierungschef Liu He getroffen. Das Gespräch der beiden sei "offen, substanziell und konstruktiv" gewesen, erklärte das US-Außenministerium im Anschluss. Yellen werde bald nach China reisen und "in naher Zukunft" ihre chinesischen Amtskollegen in Washington begrüßen.

OECD: Internationale Steuerreform verspricht höhere Mehreinnahmen

Die Reform des internationalen Steuersystems dürfte nach Berechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) höhere Mehreinnahmen bringen als bislang erwartet. Den neuen Schätzungen zufolge werde die vorgeschlagene globale Mindeststeuer zu jährlichen Mehreinnahmen in Höhe von rund 220 Milliarden US-Dollar weltweit führen. Das entspreche 9 Prozent der globalen Körperschaftsteuereinnahmen und gehe deutlich über die rund 150 Milliarden Dollar an jährlichen Mehreinnahmen hinaus, die die OECD zuvor für die Mindeststeuerkomponente der Reform - deren zweite Säule - veranschlagt hatte.

DJG/DJN/AFP/apo/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2023 13:00 ET (18:00 GMT)