KIEL (dpa-AFX) - Vor einem Spitzengespräch zur Reform der Grundsteuer am Freitag hat Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold vor einem Alleingang der Länder gewarnt. Sollte das Treffen erneut keine Einigung bringen, müsse Schleswig-Holstein überlegen, wie die Kompetenz für die Grundsteuer vom Bund zu den Ländern übergehen könne, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag NDR Schleswig-Holstein. Sie sprach von einem Aufhebungsgesetz, das in den Bundesrat eingebracht werden könnte.

Folge eines solchen Schritts wären 16 verschiedene Grundsteuermodelle in Deutschland. Dies sei nicht ihr Ziel, sagte Heinold. Sie favorisiere ein neues bundeseinheitliches Modell. Die Grundsteuer sei eine zu wichtige Einnahmequelle.

Heinold hatte Mitte Januar einen eigenen Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Fläche des Grundstücks und des Gebäudes als Berechnungsgrundlage vorsieht. Der Bürger soll außerdem nur das Baujahr angeben müssen. Den Wert berücksichtigt das Modell nicht auf Basis des Bodenrichtwerts einzelner Grundstücke. Es zieht vielmehr den mittleren Wert für einen Ort heran.

In Deutschland geht es um 14 Milliarden Euro jährlich, in Schleswig-Holstein um 450 Millionen Euro. Das Bundesverfassungsgericht hat eine Reform verlangt, weil die bisherigen Bemessungsgrundlagen veraltet sind./akl/DP/he