BONN (dpa-AFX) - In rund 190 000 Unternehmen in Deutschland muss nach einer aktuellen Studie in den nächsten fünf Jahren die Nachfolgefrage geklärt werden, weil die Eigentümer aufgrund von Alter oder Krankheit aus der Geschäftsführung ausscheiden oder sterben. Fast die Hälfte der erwarteten Übernahmen betreffe den Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen, teilte das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn am Donnerstag mit. Mehr als ein Viertel werde im produzierenden Gewerbe stattfinden

"Die Corona-Pandemie dürfte das Nachfolgegeschehen vorrangig bei den familienexternen Übergaben tangieren. Diese machen jedoch weniger als 30 Prozent aller Nachfolgeregelungen aus", sagte Studienleiterin Nadine Schlömer-Laufen. So müssten Alteigentümer aktuell eventuell einen niedrigeren Kaufpreis akzeptieren. Andere würden aufgrund der instabilen wirtschaftlichen Lage eine Nachfolge zunächst hinausschieben.

Insgesamt erwarten Experten, dass wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen trotz demografischen Wandels und Fachkräftemangels eine Nachfolgelösung finden werden. Das IfM Bonn ermittelt nach eigenen Angaben seit Mitte der 1990er Jahre die Anzahl der Unternehmensnachfolgen mittels eines Schätzverfahrens, da es keine amtliche Statistik gibt./lev/DP/jha