BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der Europäische Rechnungshof hat angemahnt, dass humanitäre EU-Hilfen im Bereich Bildung mehr Mädchen erreichen sollten. "EU-Unterstützung erreicht mehr Jungen, obwohl Mädchen in Krisenregionen eher diejenigen sind, die nicht zur Schule gehen", heißt es in einer Mitteilung zu einem am Donnerstag veröffentlichen Sonderbericht des Rechnungshofs. Insgesamt funktionierten die EU-Hilfen für Bildung bei Notfällen und langwierigen Krisen jedoch gut, so das Ergebnis der Prüfer.

In dem Bericht wird sich zudem dafür ausgesprochen, dass EU-Projekte langfristiger angelegt werden sollten. "Die meisten Projekte in unserer Stichprobe waren zehn bis zwölf Monate lang, was für langfristige Bildungsbedürfnisse in ausgedehnten Krisen unzureichend ist", heißt es.

Geschätzt 64 Millionen Kinder in Entwicklungsländern gehen den Angaben zufolge nicht in die Grundschule. Die Hälfte von ihnen lebe in Konfliktgebieten. Zugang zu Bildungseinrichtungen bedeute, für die Kinder sofortigen physischen Schutz sowie die Möglichkeit, lebensrettendes Wissen und Fertigkeiten zu erlernen. Insgesamt gibt die EU laut Rechnungshof 160 Millionen für Bildung im Bereich der humanitären Hilfe aus./mjm/DP/nas