HANNOVER (dpa-AFX) - Im festgefahrenen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall Klage gegen die Streikaktionen der IG Metall eingereicht. Die Klage am Arbeitsgericht Hannover sei ein Signal, "dass wir uns nicht alles bieten lassen", sagte der Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, Volker Schmidt, am Mittwoch. Der Verband sehe sich wegen der "gezielten Eskalation" der Gewerkschaft angesichts der 24-Stunden-Streiks in der Fläche sowie der Forderung nach einem "aus unserer Sicht rechtswidrigen Teillohnausgleich für eine kleine Gruppe der Teilzeitbeschäftigten" zu diesem Schritt gezwungen.

Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde eine Entgelterhöhung von sechs Prozent und einen Anspruch auf die zeitweise Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche, teilweise mit Lohnausgleich.

"Wer rechtswidrige Forderungen in einem Tarifkonflikt erhebt und deswegen zum Streik aufruft, riskiert, dass er auf Schadenersatz verklagt wird", betonte Schmidt. "Wir können und werden nie und nimmer die Hand zu einem rechtswidrigen Tarifvertrag reichen. Denn das würde bedeuten, dass jeder betroffene Arbeitnehmer künftig sein Unternehmen in diesem Fall wegen Diskriminierung verklagen könnte."

Die Forderung, denjenigen einen Lohnausgleich zu geben, die 28 Stunden arbeiten wollen, bedeute, "dass für ein und dieselbe Arbeit den Beschäftigten unterschiedlich viel bezahlt" werde. Das diskriminiere diejenigen, die zu regulären Bedingungen arbeiten./tst/DP/stk