"Möge es für unser Haus – die Deutsche Börse – ein gutes Jahr nach dem turbulenten Jahr 2017 werden", schrieb Theodor Weimer am Dienstag in seinen Neujahrsgrüßen an die Mitarbeiter des Börsenbetreibers. Er sei zuversichtlich, dass man dies gemeinsam schaffen werde. "Wir haben alles, was wir brauchen: ein einzigartiges Geschäftsmodell, eine von anderen wertgeschätzte Technologie und – soweit ich das bisher habe erleben dürfen – eine motivierte und exzellent ausgebildete Mannschaft."

Weimer, bislang Chef der HypoVereinsbank, trat am 01. Januar die Nachfolge von Carsten Kengeter an. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen Kengeter wegen des Verdachts des Insiderhandels hatten bei der Deutschen Börse im vergangenen Jahr immer wieder für Aufsehen gesorgt. Nach einer monatelangen Hängepartie gab sich Kengeter Ende Oktober schließlich geschlagen und kündigte seinen Rücktritt zum Jahreswechsel an. In Hessen hatte sich Kengeter wegen der im Frühjahr 2017 gescheiterten Fusion mit der Londoner Börse LSE zahlreiche Feinde gemacht. Viele fürchteten, der Finanzplatz Frankfurt könnte an Bedeutung verlieren.

"Die Deutsche Börse ist nicht irgendein Unternehmen", schrieb sein Nachfolger Weimer nun in seiner im Intranet veröffentlichten Neujahrsbotschaft, die Reuters einsehen konnte. "Wir haben einen besonderen Auftrag an der Schaltstelle zu den globalen Kapitalmärkten und auch – ich betone das – am Finanzplatz in Frankfurt." Weimer kündigte an, sich noch im Januar den Mitarbeitern persönlich in einer sogenannten Townhall vorzustellen und Fragen zu beantworten. "Mir ist klar: Das Amt, das mir übertragen wurde, erfordert einen Blend aus Führungswillen und Fingerspitzengefühl, eine Mischung aus Richtung vorgeben und aktivem Zuhören."