BERLIN (Dow Jones)--Dank geänderter Bestimmungen zur Flugsicherung konnten seit Juni vergangenen Jahres mehr Windräder realisiert werden. Von 198 beantragten Anlagen, für die eine neue Berechnungsformel für den Abstand zu sogenannten Drehfunkfeuern zugrunde gelegt wurde, seien 187 genehmigt worden. Das teilte der Bundesverband Wind Energie (BWE) unter Verweis auf Daten des Bundesamtes für Flugsicherung mit. Damit gibt es in rund 90 Prozent der Fälle keinen Konflikt mehr zwischen Ökostrom und Flugsicherung.

"Das ist ein wichtiger Hoffnungsschimmer", erklärte BWE-Präsident Hermann Albers. Noch 2019 konnten laut BWE mehr als 1.000 Windenergieanlagen mit 4.800 Megawatt Leistung nicht errichtet werden, weil befürchtet wurde, dass sie die Sicherheit der Flugnavigation beeinträchtigen. Die Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) hatte daraufhin die neue Berechnungsformel entwickelt.

Allerdings wies der BWE auch darauf hin, dass von den weiterhin abgelehnten Windenergieanlagen sich alle in einer Entfernung von höchstens 7,6 Kilometer um das jeweilige Funkfeuer befinden. Der Verband forderte daher, in Deutschland künftig auch den international üblichen Abstand von maximal 10 Kilometer um die Flugnavigationsanlagen als Prüfradius zugrunde zu legen. Zudem müssten ältere Flugnavigationsanlagen, die von der Umstellung der Berechnungsformel noch nicht erfasst sind, ersetzt werden.

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April 15, 2021 11:44 ET (15:44 GMT)