TRINWILLERSHAGEN (dpa-AFX) - Nach dem Sondierungsmarathon mit der SPD hat sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitagabend in ihrem Wahlkreis zufrieden mit dem Ergebnis gezeigt. "Die Sehnsucht nach Unterschiedlichkeit in der Demokratie darf nicht so groß sein, dass die Möglichkeit der Zusammenarbeit nicht mehr gegeben ist", sagte Merkel auf dem Neujahrsempfang des Landkreises Vorpommern-Rügen zu den Verhandlungen in Berlin. Die Sondierungen bezeichnete Merkel als "Schritt eins eines längeren Prozesses". Sie hoffe, dass nach den Abstimmungen in den Parteien eine Regierung vor Ostern gebildet werden könne.

Merkel umriss die Eckpunkte der Sondierungsergebnisse und betonte das Bestreben, Problemlösungen stärker auf der europäischen Ebene angehen zu wollen. Viele Probleme könnten nicht mehr von einem einzelnen Nationalstaat allein gelöst werden, sondern gehörten nach Europa - wie die Haltung zu den USA, zu China oder der Klimaschutz. Frankreich sei in diesem Punkte sehr aktiv, und man wolle versuchen, darauf deutsche Antworten zu geben, sagte Merkel. Die Kanzlerin verwies auf den 55. Jahrestag der Unterzeichnung des Elyseevertrages am 22. Januar. Der Vertrag regelt die grundlegende Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich. "Wir haben uns vorgenommen als eine mögliche neue Regierung, den Vertrag zu überarbeiten und neue Projekte zu definieren."/mrt/DP/he