FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verband des deutschen Maschinenbau erwartet trotz des Kriegs in der Ukraine ein deutliches Wachstum in seiner Branche. "Der deutsche Maschinenbau befindet sich nach wie vor in einer stabilen Verfassung", sagte VDMA-Präsident Karl Haeusgen der Augsburger Allgemeinen. Die Branche müsse ihre Wachstums-Erwartungen nur leicht korrigieren, kündigte er an. "Durch die Folgen des von Wladimir Putin angezettelten Krieges und der hartnäckigeren Lieferketten-Probleme rechnen wir für dieses Jahr nicht mehr wie ursprünglich mit einem Produktionsplus von real 7 Prozent, aber immerhin noch mit 4 Prozent", sagte Haeusgen.

Die Auftragsbücher seien für dieses Jahr voll und viele Firmen hätten einen Auftragsbestand von zehn bis elf Monaten. Der Krieg in der Ukraine wirke sich wenig auf den Wirtschaftszweig aus, sagte er. "Manche Maschinenbausektoren etwa mit dem Schwerpunkt auf erneuerbare Energien profitieren sogar von der Entwicklung, die durch den Krieg beschleunigt wird", so Haeusgen.

"Ausfälle durch die Sanktionen gegen Russland, die wir als Branche voll unterstützen, könnten wir mit einiger Kraftanstrengung, zum Beispiel durch mehr Bestellungen aus den USA ausgleichen", fügte er hinzu. Selbst ein kompletter Ausfall der Geschäfte mit Russland und der Ukraine wäre verkraftbar. Deutsche Maschinenbauer profitierten viel mehr vom gigantischen US-Infrastruktur-Programm und von europäischen Infrastrukturprogrammen. "Die wirtschaftlichen Auswirkungen der bisherigen Sanktionen können wir uns leisten", so Haeusgen. "Sollte Russland uns den Energiehahn abdrehen, sieht die Lage natürlich anders aus." Er könnte aber nicht abschätzen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen das hätte.

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March 19, 2022 13:21 ET (17:21 GMT)