Viele der jüngsten Trends scheinen sich heute Morgen an den Finanzmärkten zu beschleunigen. So klettert der Dollar gegenüber dem Yen auf ein neues Zwei-Dekaden-Hoch, während die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen nur noch einen Hauch von 3% entfernt sind.

Die Rhetorik der US-Notenbank wird von Tag zu Tag aggressiver, was die Erwartungen für Zinserhöhungen in die Höhe treibt, während gleichzeitig die Bank of Japan erneut auf den Markt tritt, um ihre ultraniedrige Zinspolitik zu verteidigen.

Die BoJ hat gerade angeboten, eine unbegrenzte Menge 10-jähriger japanischer Staatsanleihen (JGB) zu einem Preis von 0,25% zu kaufen. Dies ist bereits der dritte Schritt seit Februar, um ihr Renditeziel zu verteidigen.

In der Eurozone bleibt die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen in Schlagdistanz zu 1% und damit auf dem höchsten Stand seit Juli 2015, da sich die Anleger darauf einstellen, dass die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik straffen wird, um die steigende Inflation einzudämmen.

Die Ölpreise, die deutlich über der Marke von 100 $ pro Barrel liegen, steigen wieder, nachdem sie am Dienstag starke Verluste erlitten hatten, als der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognosen für das globale Wachstum gesenkt hatte, was vor allem auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine zurückzuführen ist, der die steigende Inflation verschärft.

Unterdessen fordert die wiederauflebende COVID-19-Pandemie weiterhin ihren Tribut von den chinesischen Aktien.

Der CSI300-Index und der Shanghai Composite Index sind um mehr als ein Prozent gefallen, nachdem die Zentralbank ihre Leitzinsen überraschend unverändert gelassen hat, obwohl die Regierung immer wieder versprochen hat, die sich abschwächende Wirtschaft zu stützen.

In Europa liegen die Aktienfutures leicht im Plus, da die Gewinnzahlen für das erste Quartal einige beruhigende Nachrichten bringen, insbesondere ASML Holding, ein wichtiger Zulieferer für Computerchip-Hersteller, meldet einen über den Erwartungen liegenden Nettogewinn.

Auch die Ergebnisse des französischen Kosmetikkonzerns L'Oreal, des Lebensmittelkonzerns Danone und von Heineken scheinen die Ansicht zu stützen, dass die meisten Unternehmen die Krise in der Ukraine bisher gut überstanden haben.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch mehr Orientierung geben dürften:

- Deutsche Erzeugerpreise inmitten des Ukraine-Kriegs auf Rekordhoch

- Credit Suisse erwartet nach einer Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten einen Verlust in Q1

- Just Eat Takeaway erwägt den Verkauf von GrubHub und reduziert seine Wachstumsprognose für 2022

- Teilnahme von EZB-Präsidentin Christine Lagarde und EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta am Treffen der Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G7 und G20.

- IWF-Chefin Kristalina Georgieva hält die Eröffnungspressekonferenz der IWF/Weltbank-Frühjahrstagung - 1230 GMT.

- Vorstandssitzung der Riksbank - 1100 GMT

- Die Federal Reserve veröffentlicht das Beige Book zur wirtschaftlichen Lage