Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Wirtschaftstätigkeit in China hat sich in den ersten beiden Monaten des Jahres leicht erholt, wobei das Wachstum der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze hinter den Markterwartungen zurückblieb. Darin zeigen sich die Nachwirkungen der strengen Covid-Restriktionen des Landes.
Die Industrieproduktion stieg im Januar und Februar um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem Anstieg von 1,3 Prozent im Dezember, wie die Nationale Statistikbehörde mitteilte. Das Wachstum war damit geringer, als die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen mit 2,8 Prozent erwartet hatten.
China fasst die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren in den ersten beiden Monaten des Jahres zusammen, um Verzerrungen wegen des chinesischen Neujahrsfests zu glätten, welches jedes Jahr zu einem etwas anderen Zeitpunkt beginnt.
Die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für den Konsum, stiegen in den ersten beiden Monaten im Jahresvergleich um 3,5 Prozent, nachdem sie im Dezember um 1,8 Prozent gesunken waren. Sie verfehlten damit aber auch die Prognose der befragen Ökonomen von 4,0 Prozent. Die Anlageinvestitionen stiegen im Januar und Februar im Jahresvergleich um 5,5 Prozent und lagen damit über den von Ökonomen erwarteten 4,5 Prozent und dem im Jahr 2022 verzeichneten Anstieg von 5,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote in städtischen Gebieten lag im Januar bei 5,5 Prozent und im Februar bei 5,6 Prozent
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
21:05 Adobe Inc, Ergebnis 1Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 13:30 Einzelhandelsumsatz Februar PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: +3,0% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +2,3% gg Vm 13:30 Empire State Manufacturing Index März PROGNOSE: -7,8 zuvor: -5,8 13:30 Erzeugerpreise Februar PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,7% gg Vm Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 15:00 Lagerbestände Januar PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 3.925,00 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 12.223,25 +0,1% Nikkei-225 27.229,48 +0,0% Hang-Seng-Index 19.507,58 +1,3% Kospi 2.379,72 +1,3% Shanghai-Composite 3.266,21 +0,6% S&P/ASX 200 7.068,90 +0,9%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien machen am Mittwoch einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett, nachdem sich die US-Börsen am Vortag kräftig erholt haben. Stützend wirken ferner Wirtschaftsdaten aus China, die von einer Belebung der heimischen Wirtschaft zeugen. Einzelhandelsumsatz und Industrieproduktion sind in den Monaten Januar und Februar gestiegen, wenn auch nicht so stark wie erwartet. In Hongkong verzeichnen Technologiewerte im Windschatten der US-Pendants überdurchschnittliche Kursgewinne. Unter anderem legen Baidu um 4,3 Prozent zu und Netease um 3,4 Prozent. In Tokio sind Finanzwerte gefragt, nachdem die Sorge um den US-Bankensektor nachgelassen hat. Mitsubishi UFJ verteuern sich um 5 Prozent und Dai-ichi Life um 2,1 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Der Textileinzelhändler Guess? wird das erste Quartal wider Erwarten voraussichtlich mit einem Verlust abschließen. Die Aktien verloren 6,8 Prozent. Boxed sackten um 42 Prozent ab. Der erst seit 2021 börsennotierte Anbieter von Haushaltsartikeln hofft, einen Käufer zu finden, und setzt dabei auf ein "Pirschpferd"-Angebot (Stalking Horse Offer), wie aus der Mitteilung des Unternehmens an die Börsenaufsicht hervorgeht. Dabei wird eine Preisuntergrenze festgelegt und im Zuge einer Auktion getestet, sollten sich mehrere Bieter finden. Ein enttäuschender Ausblick drückte den Kurs des Technologieunternehmens Luna um 14,3 Prozent. Dagegen zeigten sich Smartsheet (+11,4%) nach einem starken vierten Quartal zuversichtlich, auch im ersten Quartal kräftig zu wachsen. Überraschend gute Viertquartalszahlen verhalfen der Aktie des auf Eigenheime spezialisierten Bauunternehmens Lennar zu einem Anstieg um 3,4 Prozent.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 32.154,22 +1,1% 335,08 -3,0% S&P-500 3.920,38 +1,7% 64,62 +2,1% Nasdaq-Comp. 11.428,15 +2,1% 239,31 +9,2% Nasdaq-100 12.199,79 +2,3% 276,62 +11,5% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 1,30 Mrd 1,41 Mrd Gewinner 2.305 839 Verlierer 763 2.237 Unverändert 89 80
Fest - Gestützt wurde der Markt von nachlassenden Zinsängsten. Denn zusammen mit aktuellen Inflationsdaten könnte die Sorge um die Stabilität des Finanzsystems die Fed zu einer gemächlicheren Gangart animieren, spekulierten Händler. Die Verbraucherpreise im Februar entsprachen im Wesentlichen der Prognose, lediglich die Kernrate fiel auf Monatsbasis etwas höher als erwartet aus. Die Turbulenzen um die SVB Bank hatten an den Märkten die Spekulation ausgelöst, dass die Fed ihre Zinserhöhungen bremsen oder gar stoppen könnte. Bunge und Insulet ersetzen Signature Bank und SVB im S&P-500. Bunge kletterten um 14,5 Prozent, Insulet um 3,1 Prozent. Einige Titel von kleineren Finanzinstituten erholten sich von den kräftigen Verlusten der vergangenen Tage. So gewannen First Republic Bank 27 Prozent, nachdem sie am Montag fast 62 Prozent niedriger geschlossen hatten. Bei Meta Platforms gehen die Stellenstreichungen in eine neue Runde. Der Kurs legte um 7,3 Prozent zu. United Airlines sanken um 5,3 Prozent, nachdem die Fluggesellschaft vor schwächeren Reisetrends gewarnt hatte. Gitlab knickten um 22,9 Prozent ein, nachdem der Ausblick enttäuscht hatte. Nach einem günstigen Gerichtsurteil zogen Uber und Lyft um 4,9 bzw. 0,6 Prozent an.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,21 +22,8 3,98 -21,1 5 Jahre 3,82 +11,9 3,70 -18,0 7 Jahre 3,77 +8,9 3,68 -20,1 10 Jahre 3,66 +8,7 3,58 -21,8 30 Jahre 3,78 +6,8 3,71 -18,7
Die höhere Kernrate der Verbraucherpreise auf Monatsbasis drückte die Rentenkurse, vor allem am kurzen Ende, nachdem sie am Vortag kräftig zugelegt hatten. Die Renditen erholten sich damit von ihrem jüngsten Einbruch - trotz der Hoffnung auf weniger stark steigende Leitzinsen. Händler sprachen von einer technischen Gegenbewegung auf den herben Absturz zuvor.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:50 % YTD EUR/USD 1,0732 +0,0% 1,0732 1,0682 +0,3% EUR/JPY 144,68 +0,4% 144,06 142,69 +3,1% EUR/GBP 0,8833 +0,1% 0,8829 0,8790 -0,2% GBP/USD 1,2150 -0,0% 1,2156 1,2154 +0,5% USD/JPY 134,83 +0,4% 134,24 133,57 +2,8% USD/KRW 1.304,21 +0,2% 1.302,07 1.312,72 +3,4% USD/CNY 6,8915 +0,3% 6,8715 6,8724 -0,1% USD/CNH 6,8923 +0,1% 6,8839 6,8735 -0,5% USD/HKD 7,8498 +0,0% 7,8484 7,8447 +0,5% AUD/USD 0,6682 -0,1% 0,6687 0,6667 -1,9% NZD/USD 0,6213 -0,3% 0,6233 0,6227 -2,2% Bitcoin BTC/USD 24.899,64 +0,4% 24.803,72 24.305,59 +50,0% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar zeigt sich nach den Inflationsdaten wechselhaft, der Dollarindex präsentierte sich aber letztlich kaum verändert gegenüber dem Zeitpunkt vor den Daten und auch auf Tagessicht. Damit machte der Greenback nach seinen jüngsten Verlusten im Zuge der SVB-Turbulenzen keinen Boden gut.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,20 71,33 +1,2% +0,87 -10,3% Brent/ICE 78,30 77,45 +1,1% +0,85 -8,3%
Die Ölpreise gaben um über 4 Prozent nach und rutschten auf die tiefsten Stände seit Anfang Dezember. Eine Finanzkrise nach dem SVB-Kollaps könnte gesamtwirtschaftliche Effekte nach sich ziehen und so die Nachfrage abwürgen. Laut OPEC könnte eine stärkere Nachfrage in China die Schwäche in Europa und den USA wettmachen. Analysten sahen die Nachfrage aus China aber kritisch.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.898,94 1.904,23 -0,3% -5,29 +4,1% Silber (Spot) 21,70 21,69 +0,0% +0,00 -9,5% Platin (Spot) 985,55 986,70 -0,1% -1,15 -7,7% Kupfer-Future 4,01 4,01 +0,1% +0,00 +5,3%
Gestiegene Marktzinsen drückten den Goldpreis leicht (-0,3%).
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
POLITIK USA / RUSSLAND
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March 15, 2023 02:43 ET (06:43 GMT)