Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Die zuletzt kräftige Erholung des US-Arbeitsmarktes von der Corona-Krise dürfte im August von der Delta-Variante gebremst worden sein. Ökonomen erwarten ein Beschäftigungswachstum außerhalb der Landwirtschaft um 720.000 Stellen. Im Juli waren 943.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, der stärkste Zuwachs seit elf Monaten. In diesem Jahr schaffte die Wirtschaft bereits 4,3 Millionen Arbeitsplätze, womit die Beschäftigung allerdings immer noch um 5,7 Millionen Stellen unter dem Höchststand vom Februar 2020 liegt. Indessen fällt die Arbeitslosequote und die Löhne steigen. Deshalb gerät die US-Notenbank mehr und mehr in Zugzwang, ihre massive geldpolitische Unterstützung zurückfahren. John Vail, Chief Global Strategist bei Nikko AM, weist darauf hin, dass die Prognosen zum Beschäftigungswachstum ungewöhnlich weit auseinander liegen - von etwa 400.000 bis zu 1 Million. "In der weiten Bandbreite spiegelt sich wider, wie schwierig diese Zahl zu prognostizieren ist und wie wenig Erfolg die Experten in letzter Zeit damit hatten", meint Vail. "Daher werden auch die Revisionen der beiden Vormonate wieder eine wichtige Rolle spielen."

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Der japanische Regierungschef Yoshihide Suga will sein Amt in Kürze aufgeben. Wie der Sender NHK und andere japanische Medien am Freitag berichteten, sagte Suga bei einer Krisensitzung der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP), dass er am 29. September nicht zur Wiederwahl als Parteichef antrete. Damit beendet der 72-Jährige de facto auch seine Zeit als Ministerpräsident nach nur einem Jahr. Sugas Ankündigung kam unerwartet. Bisher hatte er als Favorit bei der Wahl zum LDP-Chef gegolten, obwohl seine Regierung derzeit historisch schlechte Umfragewerte erzielt. Die Parlamentswahl in Japan ist für den Herbst geplant.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten August 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +720.000 
          zuvor:    +943.000 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 5,2% 
          zuvor:    5,4% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit 
          August (2. Verröffentlichung) 
          PROGNOSE:   55,3 
          1. Veröff.: 55,2 
          zuvor:      59,9 
 
    16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe August 
          PROGNOSE: 61,6 Punkte 
          zuvor:    64,1 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.543,50  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.620,25  +0,1% 
Nikkei-225                29.064,16  +1,8% 
Hang-Seng-Index           25.913,29  -0,7% 
Kospi                      3.196,01  +0,6% 
Shanghai-Composite         3.593,73  -0,1% 
S&P/ASX 200                7.516,90  +0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Viele Blicke seien auf den US-Arbeitsmarktbericht für August gerichtet, der erst nach Handelsschluss in Asien veröffentlicht wird. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist für die US-Notenbank ein entscheidender Faktor für den Start einer Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe (Tapering). Einen Ausreißer nach oben zeigt die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 deutlich steigt. Hintergrund sind Medien-Berichte, wonach Ministerpräsident Yoshihide Suga unerwartet nicht zur Wiederwahl am 29. September antreten werde. Er galt als Favorit bei der Wahl zum LDP-Chef, obwohl seine Regierung derzeit historisch schlechte Umfragewerte erzielt. Dagegen zeigen sich Schanghai und Hongkong nach den jüngsten Gewinnen etwas leichter. Nach dem offiziellen Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist in China auch der privat ermittelte Sektorindex kräftig gesunken und unter die Expansionsschwelle gefallen. Wichtig sei, ob dies eine Sonderentwicklung wegen den neuerlichen Corona-Problemen sei, oder generell ein Schwellenländer- bzw asienweites Problem, heißt es. Mit Gewinnen zeigen sich in Hongkong Aktien von Börsenmaklern. China plant nach den Worten von Präsident Xi Jinping eine Börse in Peking. Der geplante Handelsplatz wird als ein weiterer Schritt gewertet, einheimischen Unternehmen einen Börsengang in China statt im Ausland schmackhaft zu machen. Zuletzt hatte die Regierung Regularien erlassen, die chinesischen Unternehmen ein Notiz an ausländischen Börsen erschweren oder gar verbieten soll.

US-NACHBÖRSE

Die Aktien von Hewlett Packard Enterprise (HPE) und Broadcom haben im nachbörslichen Handel am Donnerstag im Fokus gestanden. Der digitale Boom im Zuge der Corona-Pandemie bescherte HPE auch im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnanstieg, der über den Erwartungen des Marktes lag. Der Gewinn erreichte 392 Millionen Dollar, der Umsatz 6,90 (Vorjahr:6,82) Milliarden Dollar. HPE will wieder Aktienrückkäufe starten. Der Kurs fiel dennoch um 0,7 Prozent. Der Chiphersteller Broadcom steigerte Gewinn und Umsatz im dritten Geschäftsquartal ebenfalls deutlich und geht davon aus, dass das Wachstum im laufenden vierten Quartal anhält. Die Aktie ging nachbörslich kaum verändert um. Für Oxford Industries ging es um 7,1 Prozent nach oben. Das Bekleidungsunternehmen kehrte im zweiten Geschäftsquartal in die Gewinnzone zurück. Auch wurde ein Rekordumsatz von 329 Millionen Dollar erzielt.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                35.443,82      +0,4%      131,29     +15,8% 
S&P-500              4.536,95      +0,3%       12,86     +20,8% 
Nasdaq-Comp.        15.331,18      +0,1%       21,80     +19,0% 
Nasdaq-100          15.604,25      -0,0%       -7,32     +21,1% 
 
                     Donnerstag  Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 797 Mio     831 Mio 
Gewinner             2.132       2.054 
Verlierer            1.125       1.260 
Unverändert            181         151 
 

Etwas fester - Nachdem S&P-500 und Nasdaq-Composite bereits zu Beginn auf neue Rekordhöhen stiegen, zeigten sich die Indizes volatil. Teilnehmer begründeten dies mit einer gewissen Nervosität vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Apple legten 0,8 Prozent zu. Der Technologieriese wird nach starker Kritik Änderungen an seinem App Store vornehmen. So sollen dann andere App-Anbieter wie beispielsweise Netflix einen In-App-Link zu ihrer Webseite einbinden können, über den Nutzer ein Konto einrichten oder verwalten können. Netflix gewannen 1,1 Prozent und erklommen ein Rekordhoch. Analyst Justin Patterson von KeyBanc Capital sagte dazu, dass die September-Inhalte diese Woche "in die Gänge kommen". Bei Netflix wares wegen der Pandemie zu Verzögerungen bei neuen Produktionen gekommen. Die EU-Kommission belegte derweil Whatsapp von Facebook (-1,8%) mit einer Geldstrafe von 225 Millionen Euro, weil der Konzern die EU-Bürger unzureichend über die Verwendung ihrer Daten informiert hatte.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,21        0,0        0,21        9,1 
5 Jahre                  0,77       -0,3        0,77       41,0 
7 Jahre                  1,07       -0,9        1,08       41,9 
10 Jahre                 1,29       -0,5        1,30       37,5 
30 Jahre                 1,90       -1,6        1,91       24,9 
 

Am Anleihemarkt tat sich erneut wenig, die Zehnjahresrenditen gab um 0,5 Basispunkte auf 1,29 Prozent nach.

+++++ DEVISENMARKT +++++


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Do, 9:23 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1876      +0,0%     1,1874        1,1844   -2,8% 
EUR/JPY           130,69      +0,1%     130,57        130,34   +3,6% 
EUR/GBP           0,8586      +0,0%     0,8583        0,8597   -3,9% 
GBP/USD           1,3832      -0,0%     1,3836        1,3778   +1,1% 
USD/JPY           110,04      +0,1%     109,95        110,05   +6,6% 
USD/KRW          1156,89      -0,2%    1159,15       1160,57   +6,6% 
USD/CNY           6,4596      +0,0%     6,4565        6,4618   -1,0% 
USD/CNH           6,4533      +0,1%     6,4501        6,4561   -0,8% 
USD/HKD           7,7723      +0,0%     7,7711        7,7755   +0,3% 
AUD/USD           0,7407      +0,1%     0,7402        0,7386   -3,8% 
NZD/USD           0,7119      +0,1%     0,7111        0,7083   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        49.567,51      -0,5%  49.831,76     50.173,01  +70,6% 
 

Der Dollar gab nach. Der Dollar-Index büßte 0,2 Prozent ein. Eine weitere deutliche Erholung des US-Arbeitsmarktes sei eine notwendige Bedingung für eine Zinsnormalisierung, blickte Devisen-Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank bereits auf den Freitag. Und ohne die dürfte es dem Dollar schwerfallen, nachhaltig zuzulegen. Derweil übersprang der Bitcoin zwischenzeitlich die 50.000-Dollar-Marke, notierte aber im späten Geschäft wieder darunter.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,79      69,99      -0,3%         -0,20  +45,4% 
Brent/ICE          72,98      73,03      -0,1%         -0,05  +43,4% 
 

Die Ölpreise legten um bis zu 1,6 Prozent zu, nachdem die Opec+ am Mittwoch wie erwartet ihre schon angekündigte Strategie der monatlichen Produktionssteigerung bestätigt hatten. Gestützt wurden die Preise auch vom fallenden Dollar und von den Vortagsdaten zu den US-Lagerbeständen, die erneut deutlich gesunken waren.

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September 03, 2021 01:37 ET (05:37 GMT)